BAU 2019

Steinhersteller sehen negative Vorzeichen bei Baugenehmigungen für Ein- und Zweifamilienhäuser

Negative Vorzeichen: Auf der Bau-Pressekonferenz der DGfM schlug der Verband Alarm bei den Baugenehmigungen für Ein- und Zweifamilienhäuser und ging gleichzeitig heftig mit der Politik der GroKo ins Gericht. [Bild: pixabay / MichaelGaida]
Negative Vorzeichen: Auf der Bau-Pressekonferenz der DGfM schlug der Verband Alarm bei den Baugenehmigungen für Ein- und Zweifamilienhäuser und ging gleichzeitig heftig mit der Politik der GroKo ins Gericht. [Bild: pixabay / MichaelGaida]
15.01.2019

Die Deutsche Gesellschaft für Mauerwerks- und Wohnungsbau (DGfM) schlug am Montag bei einer Pressekonferenz auf der Fachmesse BAU in München Alarm: "Bei den Baugenehmigungen gibt es bereits wieder negative Vorzeichen. Brisant ist, dass beim Ein- und Zweifamilienhaus die Baugenehmigungen sinken - und das trotz des Baukindergeldes", sagte der DGfM-Vorsitzende, Dr. Hannes Zapf. Die Zahlen der Mauerstein-Industrie seien eindeutig. Die Bundesregierung drohe ihr wohnungsbaupolitisches Ziel um Längen zu verfehlen: 1,5 Millionen Neubau-Wohnungen bis 2021 hatten sich CDU/CSU und SPD vorgenommen und in den Koalitionsvertrag geschrieben. Das Fazit der Baubranche noch vor Ablauf der "GroKo-Halbzeit": "Die versprochene Bau-Offensive der GroKo droht nicht nur zu platzen, sie platzt gerade", so Zapf.
Insgesamt baut Deutschland weit weg von dem, was nötig ist, so die Steinhersteller in Deutschland: Ab 2019 müssten 400.000 Neubau-Wohnungen pro Jahr gebaut werden, um den bis 2021 bestehenden Wohnungsbedarf gemäß der politischen Zielsetzung der Bundesregierung zu decken. In den vergangenen zwölf Monaten sei es bundesweit allerdings nicht einmal gelungen, 300.000 Wohnungen neu zu bauen, so die DGfM.
Laut der auf der DGfM-Pressekonferenz herangezogenen "Wohn-Prognose 2025" des Pestel-Instituts (Hannover) bestehe längerfristig bis zum Jahr 2025 ein jährlicher Bedarf von 314.000 Neubau-Wohnungen. Ein für den Neubau entscheidendes Nadelöhr sieht das Institut dabei beim Bauland: "Die Preise für Baugrundstücke sind in diesem Jahrzehnt teilweise explodiert. Die Spekulation mit Bauland hält Flächen zurück und sie hat die Preise nach oben getrieben. Fehlendes und zu teures Bauland sind zum größten Hemmschuh für den Wohnungsneubau geworden", so Pestel-Institutsleiter Matthias Günther. So hätten sich die Baulandpreise in den sieben größten Städten Deutschlands seit 2010 mit Blick auf einen dringend notwendigen Neubau "fatal entwickelt". Spitzenreiter unter den "Big 7" bei den Grundstückspreisen sei München. "Fest steht: Bezahlbarer Wohnungsbau hört bei einem Quadratmeterpreis von 300 Euro fürs Bauland auf. In München liegt der durchschnittliche Grundstückspreis allerdings bei mehr als dem Neunfachen dieser Summe", so Günther.
Den stärksten Zuwachs bei den Baulandpreisen hat es in diesem Jahrzehnt in Berlin gegeben - mit einem Plus von 274 Prozent. Gefolgt von Düsseldorf (plus 249 Prozent), München (plus 145 Prozent), Stuttgart (plus 45 Prozent), Köln (plus 44 Prozent), Hamburg (plus 43 Prozent) und Frankfurt am Main (plus 32 Prozent). Im Bundesdurchschnitt sind die Baulandpreise in dieser Zeit um 35 Prozent nach oben gegangen, so das Pestel-Institut.
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