Nachfrage rückläufig

Enttäuschendes Geschäftsjahr für die Lackindustrie

Der neue Präsident des Verbands der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie (VdL), Peter Jansen, präsentierte durchwachsene Zahlen. Mit im Bild Dr. Martin Engelmann, Hauptgeschäftsführer beim VdL.
Der neue Präsident des Verbands der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie (VdL), Peter Jansen, präsentierte durchwachsene Zahlen. Mit im Bild Dr. Martin Engelmann, Hauptgeschäftsführer beim VdL.
14.02.2019

Hinter der deutschen Farbenindustrie liegt ein enttäuschendes Geschäftsjahr. Der neue Präsident des Verbands der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie (VdL), Peter Jansen, präsentierte auf einer Pressekonferenz in Frankfurt durchwachsene Zahlen für die rund 200 Mitgliedsunternehmen.
Bei den Bautenfarben sank die Nachfrage insgesamt um rund 1,5 Prozent auf 847.000 Tonnen, besonders die Menge verkaufter Lacke und Lasuren ging um 3,8 Prozent zurück.
Bei den Industrielacken gab es 2018 einen teilweise starken Rückgang. Auffällig ist die negative Entwicklung bei den Autoserienlacken, die in der Menge stark ins Gewicht fallen. Die rückläufige Autoproduktion schlug unmittelbar mit einem Mengen-Minus von 8,7 Prozent auf die Lackproduzenten durch. Autoreparaturlacke sind im Verbrauch um ein Prozent gewachsen, im Wert sogar um drei Prozent. Der Korrosionsschutz kann sich mit 0,7 Prozent Wachstum ebenfalls knapp im positiven Bereich halten.
Holz- und Möbellacke verzeichneten ein geringes Minus. Die übrigen industriellen Sektoren wie zum Beispiel die Elektroindustrie, der Maschinenbau oder Metallerzeugnisse liefen hingegen noch recht gut, so Jansen.
Import und Export 2018 sind fast unverändert: Der Export verbuchte im Wert ein leichtes Plus von 1,5 Prozent auf 3,7 Mrd. Euro, der Import wuchs um 2,3 Prozent auf 1,1 Mrd. Euro für Farben, Lacke und Druckfarben.
Angesichts der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen sieht der VdL die Branche 2019 vor großen Herausforderungen. "Anspannung hat hier Besorgnis Platz gemacht. Wir können allenfalls auf eine Seitwärtsbewegung hoffen", prognostiziert Jansen. Die Hersteller von Bautenanstrichmitteln rechnen mit einem Minus von über zwei Prozent. Insgesamt, so Jansen, habe der Markt seit 2010 gut zehn Prozent an Menge verloren. Dieser Trend werde 2019 anhalten und sich erst in den folgenden Jahren abflachen. Gründe dafür sind vor allem ein verändertes Freizeitverhalten, die aktuelle Vollbeschäftigung und verlängerte Renovierungszyklen. Zudem führen höhere Produktqualitäten zusätzlich zu einem niedrigeren Verbrauch.
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