IFH und BBE

Möbel und Einrichtung überraschen 2019 mit Mehrumsatz

Das Sortiment Wohnen gewinnt in Vertriebskanälen an Bedeutung, die zum Möbelhandel in Konkurrenz stehen - unter anderem auch in Gartencentern.
Das Sortiment Wohnen gewinnt in Vertriebskanälen an Bedeutung, die zum Möbelhandel in Konkurrenz stehen - unter anderem auch in Gartencentern.
23.03.2020

Für Wohnmöbel haben die Verbraucher im vergangenen Jahr 1,8 Prozent mehr ausgegeben. Das Marktvolumen ist damit auf 20,55 Mrd. Euro gestiegen. Gleichzeitig verzeichnete der Gesamtmarkt für Einrichtungsbedarf inklusive aller Randsortimente eine Steigerung um 1,2 Prozent auf 47,03 Mrd. Euro. Damit habe der Wohnmöbelmarkt, ebenso wie Einrichtungsbedarf insgesamt, 2019 ein überraschendes und gleichzeitig beeindruckendes Ergebnis hingelegt, urteilen die Autoren des neuen "Branchenfokus Möbel" vom IFH Köln und der BBE Handelsberatung.
Die vor Jahresfrist erwartete "Abwärtstrendverfestigung" sei mit den steigenden Umsätzen "zunächst einmal vom Tisch", meint Uwe Krüger, Senior Consultant am IFH Köln. "Analog zur gesamtwirtschaftlichen Situation, bei der die private Nachfrage ihre Rolle als konjunktureller Treiber bestätigt, gilt auch für den Möbelmarkt eine mehr als robuste Verfassung des Privatkonsums."
Gewinner unter den Vertriebswegen ist der Fachhandel. Er konnte seinen Marktanteil mit einem Sprung auf 79,9 Prozent - das entspricht 18,4 Mrd. Euro - ausweiten.
Im Detail relativiere sich allerdings die bequem erscheinende Lage, so die Studie: Die Marktanteile gehen vor allem an Möbelfilialisten und Küchenspezialisten. Der Fachhandelsrest bleibt mit ±0 unverändert, aber mit marktkonformem Wachstum.
Weiter auf dem Vormarsch befindet sich der Onlinevertrieb, der auch durch die erstarkenden drei Marktführer zunehmend Druck auf den stationären Handel ausübt. Dieser Trend werde sich auch in den kommenden fünf Jahren fortsetzen: Im letzten Jahrzehnt hat der Offline-Möbelhandel 13,4 Punkte verloren, in den vergangenen fünf Jahre betrug der Verlust 11,6 Punkte. Fünf Jahre weiter in der Prognose bis 2024 verliert der stationäre Möbelhandel (voraussichtlich) nochmals um 9,7 Punkte.
Aber nicht nur Pure Player, sondern auch der stationäre Fachhandel profitiere von Omnichannel-Ansätzen, meint Sebastian Deppe, Mitglied der Geschäftsführung der BBE Handelsberatung und ergänzt: "Und auch die Konzentration scheint - nicht zuletzt durch das Wirken des Bundeskartellamtes - gebremst."
Küchenmöbel haben laut IFH Köln im vergangenen Jahr am stärksten zugelegt.
Küchenmöbel haben laut IFH Köln im vergangenen Jahr am stärksten zugelegt.
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