Verband zeigt sich optimistisch

Anzeichen für Erholung in der Möbelindustrie

Die deutsche Möbelindustrie meldet nach Corona-bedingten Umsatzrückgängen jetzt erste Anzeichen der Erholung.(Quelle: Pixabay)
Die deutsche Möbelindustrie meldet nach Corona-bedingten Umsatzrückgängen jetzt erste Anzeichen der Erholung.
26.08.2020

Die Corona-Pandemie hat auch in der deutschen Möbelindustrie tiefe Spuren hinterlassen. Doch scheinen die Einbußen für diese Branche im Gesamtjahr nach aktuellem Stand überschaubar zu bleiben. Nach einem drastischen Umsatzeinbruch infolge des Lockdowns konnte der Negativtrend Anfang Juni gestoppt werden. Die teilweise positive Entwicklung der Auftragseingänge seit Mai erlaubt trotz aller Unsicherheiten einen optimistischen Blick nach vorne, so Jan Kurth, Geschäftsführer des Verbandes der Deutschen Möbelindustrie und der Möbelfachverbände.

Als Anzeichen für eine Erholung in der Möbelindustrie nennt der Fachmann den Nachholbedarf in den Haushalten, der sich über die Zeit des Lockdowns und der Handelsschließungen aufgebaut hat. Das Thema Wohnen hat aus Sicht der Verbraucher einen höheren Stellenwert bekommen. Die eigenen vier Wände werden in unruhigen Zeiten als sicherer Rückzugsort mehr geschätzt denn je. Die Menschen schichten ihre Ausgaben zugunsten von Möbeln und zulasten von Urlauben und anderen Freizeitaktivitäten um. Für positive Impulse sorgt zudem die befristete Absenkung der Mehrwertsteuer. Die Steuerersparnis gibt vielfach den Anstoß, geplante Möbelkäufe in die Tat umzusetzen.

Die Umsätze der Möbelhersteller brachen im April aufgrund des fehlenden Auftragseingangs um 28,7 Prozent und im Mai um 23,3 Prozent ein. Nach der Wiedereröffnung der Möbelhäuser ging es schnell wieder aufwärts: Im Juni lagen die Umsätze der Möbelhersteller bereits um 2,2 Prozent über dem Wert des Vorjahrs. Die positive Entwicklung im Juni konnte den Umsatzeinbruch im April und Mai jedoch nicht kompensieren – der Umsatzrückgang im zweiten Quartal 2020 betrug im Vergleich zum Vorjahresquartal 17,2 Prozent. In der Summe der ersten sechs Monate betrugen die Umsätze der Branche rund 8,1 Mrd. Euro – ein Minus von 9,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Wie verbandsinterne Umfragen zeigen, sind die Möbelhersteller nach dem Ende des Lockdowns von Monat zu Monat zuversichtlicher geworden. Inzwischen rechnen 42 Prozent der Befragten damit, ohne Umsatzeinbußen durch das Jahr zu kommen. Vor diesem Hintergrund geht der Verband für das Gesamtjahr nur noch von einem Umsatzminus von bis zu 5 Prozent aus. Noch Anfang Juli hatte er mit einem Minus von bis zu 10 Prozent gerechnet.

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