Studie von BeyondGenderAgenda

„Diversität in deutschen Unternehmen mehr Lippenbekenntnis als Realität“

Die Initiative für Diversität und Inklusion hat erstmalig den German Diversity Monitor veröffentlicht. (Quelle: obs/Beyond Gender Agenda GmbH)
Die Initiative für Diversität und Inklusion hat erstmalig den German Diversity Monitor veröffentlicht. 
15.09.2020

Viele Unternehmen haben ein unzureichendes Diversitätsverständnis und erkennen den Nutzen von Diversität für den wirtschaftlichen Erfolg nicht in vollem Maße. Das ergab der German Diversity Monitor 2020 der Initiative BeyondGenderAgenda.

Diese Studie wurde im Frühjahr 2020 erstmalig durchgeführt und ist eine Bestandsaufnahme der Diversität in den Vorständen/Geschäftsführungen deutscher Unternehmen. "Die Ergebnisse zeigen deutliche Defizite der befragten und analysierten Unternehmen in Bezug auf das Verständnis von Diversität sowie das Ausschöpfen des wirtschaftlichen Potenzials. Diversität ist in deutschen Unternehmen aktuell leider mehr Lippenbekenntnis als Realität", macht Victoria Wagner, Gründerin und CEO von BeyondGenderAgenda, deutlich.

Diversitätsverständnis ist unzureichend

Zwar gab die Hälfte der befragten Unternehmen an, dass sie Diversität und einem inklusiven Arbeitsumfeld eine hohe Bedeutung beimessen, jedoch vor allem in Bezug auf Geschlechterdiversität oder Diversität der kulturellen Herkunft. Weitere wichtige Kategorien wie Alter, Behinderungen und LGBT+ spielen sowohl aus der Perspektive der Befragten als auch in den analysierten Geschäftsberichten der DAX 30-, MDAX- und SDAX- Unternehmen nur eine untergeordnete Rolle.

Nutzen von Diversität wird nicht erkannt

Lediglich 40 Prozent der Befragten machen sich die Auswirkung von diversen Perspektiven auf den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens bewusst. Zusätzlich mangelt es den Unternehmen an einem systematischen Datenmanagement zu allen Diversitätskategorien. Damit gibt es selbst bei vorhandenen Diversitätsbudgets keine Basis, um diese gezielt zur Förderung von Diversität und einem inklusiven Arbeitsumfeld einzusetzen.

Kein Ende der homogenen Strukturen auf Führungsebene in Sicht

Der German Diversity Monitor 2020 zeigt auch auf, dass sich die oberste Führungsebene in Unternehmen selbst als mäßig divers wahrnimmt. Dieser Eindruck führt jedoch nicht dazu, dass eine größere Vielfalt angestrebt wird. Ein Drittel der befragten Unternehmen gaben an, aktuell keine Änderung der Zusammensetzung der Führungsetage zu planen. Zudem erklärten 40 Prozent dieser Unternehmen, dass mehr Diversität im Führungsgremium aus ihrer Sicht nicht notwendig sei.

Zur Startseite
Mehr zum Thema
Das neue Abo: Print – Digital – Online
Jetzt gratis testen
diy Fachmagazin für die Baumarkt- und Gartenbranche
Lesen Sie auch