Studie: DIY-Markt Deutschland 2020/21

Baumärkte befeuern die Marktentwicklung

Klaus Peter Teipel hatte bei seinem Vortrag auf dem eBHB2020 gute Nachrichten für die Branche dabei: Die Bau- und Heimwerkermärkte schnitten im vergangenen Jahr gut ab.
Klaus Peter Teipel hatte bei seinem Vortrag auf dem eBHB2020 gute Nachrichten für die Branche dabei: Die Bau- und Heimwerkermärkte schnitten im vergangenen Jahr gut ab.
25.02.2021

In seiner aktuellen Studie über den DIY-Markt in Deutschland im Jahr 2020 gibt Branchenexperte Klaus Peter Teipel eine Bestandsaufnahme, die zeigt, dass sich die DIY-Branche im Vergleich zu anderen Branchen sehr gut behaupten konnte. Mehr Zeit im eigenen Zuhause, mehr Home-Office-Zeiten als jemals zuvor sowie reduzierte alternative Konsummöglichkeiten haben zu einer verstärkten Fokussierung der privaten Haushalte auf das eigene Heim und Garten und zu einem sprunghaften Anstieg der DIY-Projektzahlen geführt. Auf Ebene des Handels sind insbesondere die Monate ab April/Mai bis einschließlich November für die positiven Ergebnisse verantwortlich. Die Bau- und Heimwerkermärkte (stationär und online), Fachgartencenter, reine Online-Händler und der Raumausstattungshandel erzielten hohe, deutlich über Marktniveau liegende Umsatzzuwächse.

Auf Ebene der Warenkategorien zeigte sich eine besondere Wachstumsdynamik in den Gartensortimenten, wobei aber auch Heimwerker- und Baustoffsortimente hohe Zuwachsraten verbuchten. Lediglich in den Erweiterungssortimenten lagen die Zuwächse unter dem Durchschnitt des Gesamtmarktes.

Die Bau- und Heimwerkermärkte schnitten im vergangenen Jahr gut ab. 
Die Bau- und Heimwerkermärkte schnitten im vergangenen Jahr gut ab.  (Quelle: klaus peter teipel │research & consulting)

Prognose 2021

Anzeichen für einen größeren Einbruch des Marktes sind derzeit laut Teipel nicht auszumachen. Dies sei vor allem durch den hohen Umsatzanteil des Ausbauhandwerks am DIY-Gesamtmarkt zu begründen und dass dessen Auftragsbücher weiterhin gut gefüllt sind und für den für das Jahr 2021 im mittleren Szenario ein Plus von annähernd 1 Prozent veranschlagt wird. In diesem Szenario bewegt sich der DIY-Gesamtmarkt mit einem Minus von 0,4 Prozent nur unwesentlich unter dem Wert von 2020. Im pessimistischen Ansatz ist ein Minus von rund 1,5 Prozent zu erwarten.

Angesichts des erreichten Umfangs sei aber auch für die DIY-Branche 2021 nicht von weiteren Zuwächsen auszugehen, so der Experte. Im klassischen DIY-Kernmarkt sei sogar ein Umsatzminus zu erwarten, das vermutlich in einem Korridor zwischen 3,3 Prozent bis 5,8 Prozent ausfallen dürfte. Entsprechend sei auch für die Bau- und Heimwerkermärkte mit einem Minus zu rechnen, das im mittleren Szenario einen Wert von 5,5 Prozent und im worst case knapp 7,9 Prozent einnehmen könnte. Hinzu komme, dass sobald die Rahmenbedingungen Reisen, Gastronomie und Kultur wieder zulassen, diese Ausgabenbereiche in starker Konkurrenz zum DIY-Bereich stehen.

Auch auf der Sortimentsebene zeichnen sich Verschiebungen ab. Während im Jahr 2020 konventionelle Verschönerungsarbeiten im Vordergrund standen, gibt es 2021 Tendenzen zugunsten größerer Projekte rund um Bad/WC, Küche, Keller, Dach und Fassade.

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