Neue Studien vermessen den Onlinehandel

E-Commerce trägt erheblich zur Wertschöpfung in Deutschland bei

Die Corona-Pandemie gab der Entwicklung des E-Commerce in Deutschland einen ordentlichen Schub.(Quelle: pixabay/TheDigitalArtist)
Die Corona-Pandemie gab der Entwicklung des E-Commerce in Deutschland einen ordentlichen Schub.
21.06.2021

Der E-Commerce trägt rund 100 Mrd. Euro zum gesamten deutschen Bruttoinlandsprodukt bei und ist einer der wichtigsten Treiber neuer Arbeitsplätze. Darüber hinaus ist er nachhaltiger als sein Ruf. Auch bietet er eine bequeme Art der Versorgung, die den Anforderungen des „New Normal“ gerecht wird. Das sind die konkreten Erkenntnisse aus drei Studien, die im Rahmen einer Veranstaltung des Bundesverbands E-Commerce und Versandhandel Deutschland (bevh) vorgestellt wurden.

„Die Studienergebnisse kommen genau zur richtigen Zeit“, sagte Martin Groß-Albenhausen vom bevh zu Beginn der Veranstaltung. „Nach rund 18 Monaten Einschränkungen kehren wir nun zurück zur Normalität.“ Zentraler Teil dieser neuen Normalität sei der Onlinehandel. Mit Blick auf dieses Thema werde oft über Regulierungen gesprochen. Erst einmal müsse man jedoch den E-Commerce verstehen und herausfinden, was ihn ausmache, unterstrich er. Drei neue Studien sollen hier Abhilfe schaffen und die Frage beantworten, welche Bedeutung der E-Commerce in Deutschland hat.

Dabei zeigt sich, dass in der Branche insgesamt 1.260.000 Personen beschäftigt sind, das entspricht bundesweit einem Anteil von etwa 3,2 Prozent. Besonders im Dienstleistungsbereich sei hier ein Wachstum zu erwarten, so Julia Sabine Wahl vom Wirtschaftsberatungsunternehmen Copenhagen Economics. Im Jahr 2019 erreichten die E-Commerce-Umsätze im B2B-Bereich einen geschätzten Wert von 369 Mrd. Euro, im B2C-Bereich 99 Mrd. Euro. Dies entspricht einem Beitrag zum BIP von 100 Mrd. Euro entlang der gesamten Wertschöpfungskette von der Produktion bis zum Verbrauch. Das macht wiederum 2,9 Prozent des gesamten deutschen BIP aus. In Sachen klimaschädlicher Emissionen stehe der E-Commerce besser da als der stationäre Handel, sagte Joris D’Incá, Partner der Managementberatung Oliver Wyman. Ein wichtiger Faktor seien dabei der Betrieb der Gebäude und die Anfahrt der Kunden mit dem Pkw. So verursache ein Produkt, das über den physischen Handel geht, im Mittel mehr als das Doppelte an CO2 als eine E-Commerce-Ware. Laut Ergebnissen einer Studie des IFH Köln können rund 62 Prozent der Befragten durch den Onlinehandel ihr Arbeits- und Privatleben besser vereinbaren. Leichter Zugang zu Informationen, Zeitersparnis oder der Zugang zu Produkten aus dem Ausland seien Toptreiber dieser Entwicklung. Zudem helfe der Onlinehandel, die Versorgungssicherheit in ländlichen Regionen sicherzustellen, erklärte Prof. Dr. Werner Reinartz vom Institut für Handelsforschung.

(Quelle: IFH Köln/eurostat)
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