Ifo-Institut senkt Wachstumsprognose für 2022

Lieferengpässe und Corona bremsen die deutsche Wirtschaft

Die aktuelle Situation ist geprägt von Lieferschwierigkeiten und steigenden Preisen. (Quelle: Unsplash/Fabius Leibrock)
Die aktuelle Situation ist geprägt von Lieferschwierigkeiten und steigenden Preisen. 
14.12.2021

Das Ifo-Institut hat seine Wachstumsprognose für 2022 um 1,4 Prozentpunkte gesenkt und für das Jahr 2023 um 1,4 Prozentpunkte angehoben. „Die anhaltenden Lieferengpässe und die vierte Coronawelle bremsen die deutsche Wirtschaft spürbar aus. Die zunächst erwartete kräftige Erholung für 2022 verschiebt sich weiter nach hinten“, sagt Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. Die Wirtschaftsleistung wird 2021 demnach um 2,5 Prozent zulegen, im kommenden Jahr nur noch um 3,7 Prozent. 2023 werden es dann 2,9 Prozent.

Die privaten Konsumausgaben werden 2022 nach Zahlen des Ifo-Instituts um 6,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr zunehmen. 2021 lag dieser Wert bei einem Plus von 0,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr und 2020 gab es bei den privaten Konsumausgaben ein Minus von 5,9 Prozent gegenüber 2019. Für 2023 sagen die Ifo-Spezialisten in diesem Bereich ein Wachstum von 3,3 Prozent zu 2022 voraus.

Im laufenden Quartal dürfte das Bruttoinlandsprodukt um 0,5 Prozent gegenüber dem Vorquartal schrumpfen und am Jahresbeginn 2022 nur stagnieren, so die Prognose der Wirtschaftsforscher. „Im Sommerhalbjahr 2022 wird mit dem Abebben der Coronawelle und dem allmählichen Ende der Lieferengpässe eine kräftige Erholung einsetzen“, nimmt Wollmershäuser an. Demnach werde die gesamtwirtschaftliche Produktion mit Raten von 2,3 sowie 1,8 Prozent im zweiten und dritten Quartal 2022 zulegen und sich dann langsam auf durchschnittliche Zuwächse einschwenken.

Die Inflationsrate dürfte zunächst noch einmal von 3,1 Prozent in diesem Jahr auf 3,3 Prozent im kommenden Jahr zunehmen, vermuten die Ifo-Experten. Dabei spielen steigende Kosten, die mit den Lieferengpässen einhergehen, eine treibende Rolle sowie auch die verzögerte Anpassung an die gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise. Erst im Jahr 2023 sollte sich der Anstieg der Verbraucherpreise wieder normalisieren und auf 1,8 Prozent zurückgehen, erwartet das Institut.

Im laufenden Jahr wird das Defizit im Staatshaushalt laut Ifo bei voraussichtlich 162 Mrd. Euro liegen. Im weiteren Prognosezeitraum erholt sich der Staatshaushalt. 2022 und 2023 wird ein Defizit von gut 80 bzw. 20 Mrd. Euro erwartet.

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