Pandemie und Inflation schwächen Konsumklima

Die Verbraucherstimmung in Deutschland kühlt im Dezember 2021 spürbar ab, wie die aktuelle GfK-Konsumklimastudie zeigt. Das Konsumklima sinkt damit zum zweiten Mal in Folge deutlich. Ein niedrigerer Wert wurde zuletzt im Juni dieses Jahres gemessen. „Hohe Inzidenzen durch die vierte Welle mit weiteren Beschränkungen sowie deutlich gestiegene Preise setzen dem Konsumklima mehr und mehr zu“, erklärt Rolf Bürkl, GfK-Konsumexperte. „Auch die Aussichten für den Beginn des kommenden Jahres sind vor dem Hintergrund der rasanten Ausbreitung der Omikron-Variante gedämpft“, ergänzt er. Da auch die Sparneigung erneut ansteigt, prognostiziert die GfK für das Konsumklima für Januar 2022 einen geringeren Wert als im Dezember dieses Jahres.

Die Konjunkturaussichten trüben sich zum Jahresende spürbar ein, so die GfK weiter. Dies sei bereits der dritte Rückgang in Folge. Ein niedrigerer Wert der Konjunkturstimmung wurde zuletzt vor acht Monaten gemessen. Vor allem unterbrochene Lieferketten machen laut den Konsumforschern einer Reihe von Unternehmen derzeit schwer zu schaffen. Fehlende Vorprodukte, wie zum Beispiel Halbleiter, führen zu einer Drosselung oder sogar einem kompletten Stillstand der Produktion. Die Folgen bekommen auch die Arbeitnehmer in Form von Kurzarbeit zu spüren.

Zum dritten Mal in Folge muss die Einkommenserwartung spürbare Einbußen hinnehmen. Im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres steht aber immer noch ein Plus zu Buche. Steigende Preise bei Energie und Lebensmitteln schwächen die Kaufkraft der Einkommen.

Die Anschaffungsneigung fällt auf den niedrigsten Wert seit Januar 2021. Die Konsumstimmung ist neben der Inflation vor allem durch die pandemiebedingten Einschränkungen beeinträchtigt, wie die Forscher betonen. Die 2G-Regel für weite Teile des stationären Handels verringere die Shopping-Lust und Konsumenten, die weder geimpft noch genesen seien, fielen komplett weg.