Spenden, Stopps, Sorge um Mitarbeiter

Händler und Hersteller der Branche vom Krieg in der Ukraine betroffen

Dieses Bild eines brennenden Baumarkts hat der ukrainische Marktführer Epicentr auf Facbook gepostet.(Quelle: Epicentr/Facebook)
Dieses Bild eines brennenden Baumarkts hat der ukrainische Marktführer Epicentr auf Facbook gepostet.
04.03.2022

Auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine reagieren auch die Unternehmen aus der Home-Improvement-Branche. Der britische Kingfisher-Konzern stellt den Verkauf der – allerdings nicht sehr zahlreichen – direkt in Russland und Weißrussland beschafften Produkte ein.

Kingfisher in Polen und Rumänien

Die Ländergesellschaften in Polen und Rumänien haben Spendenaktionen gestartet. Brico Dépôt Rumänien spendet Produkte wie zum Beispiel Betten oder Windeln und anderes. Castorama Polen spendet Generatoren, Ladegeräte und Taschenlampen. Die Kette verkauft keine Produkte mehr aus Russland und Weißrussland. Mitarbeiter aus den Märkten arbeiten als Freiwillige in der Flüchtlingshilfe. Die Kingfisher-Zentrale tätigt Geldspenden.

Ikea schließt Märkte

Ikea hat seine Märkte in Russland und Weißrussland vorübergehend geschlossen. Der schwedische Konzern stellt außerdem seine Produktion in Russland ein. Auch Lieferungen von Zulieferern werden nicht mehr angenommen.

Leroy Merlin in der Ukraine und in Russland

Die französische Baumarktkette Leroy Merlin (Adeo) hat auf der Startseite ihres Online-Shops einen Post mit einem Herz in den Landesfarben Blau-Gelb der Ukraine gepostet. In dem Text dazu heißt es unter anderem: „Wir werden gewinnen! Ruhm der Ukraine!“ Auf der Website steht außerdem der Hinweis: „Die Geschäfte sind geschlossen. Wir nehmen weiterhin alle Online-Bestellungen an, garantieren jedoch aufgrund der aktuellen Situation keine rechtzeitige Lieferung.“

Leroy Merlin ist auch in Russland tätig und dort Marktführer. Auch Obi gehört zu den führenden Baumarktketten in Russland. Mitarbeiter aus russischen Unternehmen der Branche äußern sich entsetzt über das Vorgehen ihres Landes.

Epicentr-Märkte brennen

Der Marktführer in der Ukraine, das ukrainische Unternehmen Epicentr, hat auf Facebook das Bild eines brennenden Baumarkts gepostet. Im Text dazu heißt es, dass Märkte in Tschernihiw und Mariupol abgebrannt sind. Der Post beginnt mit den Worten: „Wir helfen weiterhin den Verteidigern der Ukraine!“ Diesem Post zufolge hat das Unternehmen seit Beginn der Invasion die ukrainischen Streitkräfte unter anderem mit Baumaterial und Werkzeugen beliefert.

Koelnmesse beendet Zusammenarbeit

Die Koelnmesse beendet die Zusammenarbeit mit „unseren zum Teil langjährigen Partnern in Russland, denen wir keine Mitschuld an den Ereignissen geben und die nun de facto ein Teilnahmeverbot trifft“. Man werde aber im Gespräch bleiben, heißt es in dem Statement von CEO Gerald Böse.

Hersteller betroffen

Für die Hersteller der Baumarkt- und Gartenbranche führt der Krieg ebenfalls zu einem Stopp der Geschäftsbeziehungen. Lieferungen und Zahlungen sind derzeit praktisch nicht möglich. Auch Produktionsstandorte in Russland stellen die Arbeit ein. Bei allen Unternehmen, die die diy-Redaktion angesprochen hat, steht zunächst die Sorge um Mitarbeiter und Partner in der Ukraine im Vordergrund. Zahlreiche Unternehmen haben Spendenaktionen angestoßen oder sich ihnen angeschlossen.

Weitere Berichte und Meldungen zum Krieg in der Ukraine und den Auswirkungen auf unsere Branche finden Sie auf www.diyonline.de/ukraine.

Kingfisher hat ein symbolisches Bild der Solidarität mit der Ukraine gepostet.
Kingfisher hat ein symbolisches Bild der Solidarität mit der Ukraine gepostet. (Quelle: Kingfisher/LinkedIn)
Der Online-Shop von Leroy Merlin in der Ukraine ist noch erreichbar.
Der Online-Shop von Leroy Merlin in der Ukraine ist noch erreichbar. (Quelle: leroymerlin.uy/Screenshot)
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