EHI veröffentlicht Statistik

DIY-Branche im Jahr 2021 auf Talfahrt

Die Umsätze im Handel mit Heimwerkerbedarf fielen im vergangenen Jahr niedriger aus als 2020. (Quelle: Bernie Almanzar/Unsplash)
Die Umsätze im Handel mit Heimwerkerbedarf fielen im vergangenen Jahr niedriger aus als 2020. 
14.03.2022

Corona hat zu einem Boom der Do-it-yourself-Branche geführt. An die Erfolge aus dem Jahr 2020 konnten die deutschen Bau- und Gartenmärkte 2021 jedoch nicht anknüpfen. Das zeigt eine Statistik, die das EHI veröffentlicht hat. Sie beruht auf vorläufigen Erhebungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) aus dem Jahr 2021 und zeigt die monatliche Umsatzentwicklung im deutschen Einzelhandel mit Metallwaren und Anstrichmitteln sowie Bau- und Heimwerkerbedarf im Vergleich zum jeweiligen Vorjahresmonat. Demnach gingen die Umsätze in dieser Branche im abgelaufenen Geschäftsjahr nominal um 6,0 Prozent und real um 7,9 Prozent zurück. Angesichts mangelnder Reisemöglichkeiten hätten viele Deutsche 2020 noch verstärkt in Sanierung-, Renovierungs- und Verschönerungsprojekte ihrer eigenen vier Wände investiert, berichten die Handelsforscher.

Lockdown zu Jahresbeginn

In den ersten Monaten des Jahres 2021 sorgten die Ladenschließungen mit dem ab Dezember 2020 in Kraft getretenen harten Lockdown für Umsatzeinbußen von über 40 Prozent, so das EHI weiter. Der Online-Verkauf sowie Click & Collect waren weiterhin möglich, konnten aber die Ausfälle nicht kompensieren. Für Januar und Februar seien außerdem Basiseffekte mit zu berücksichtigen, unterstreicht das Handelsinstitut. Die sehr gute Performance der Baumärkte im ersten Coronajahr sei ein weiterer Grund für das große Gefälle in der ersten Jahreshälfte 2021.

Schlechtes Wetter und langsame Frühlingsbelebung

Die Jahresmitte des abgelaufenen Jahres war von langen Schlechtwetterphasen geprägt, sodass die normal typische jahreszeitliche Belebung der DIY-Verkäufe 2021 im Frühling und Sommer schlechter ausfiel als im sonnigen Vorjahr. Im Mai lagen die Umsätze des Einzelhandels mit Metallwaren und Anstrichmitteln sowie Bau- und Heimwerkerbedarf nominal 14,1 Prozent und real 15,6 Prozent unter denen des Vorjahresmonates. Im August und September lagen die Umsätze nominal 2,2 und 3,6 Prozent (preisbereinigt: 4,1 und 6,0 Prozent) unter dem Vorjahresniveau. In dieser Zeit wurden einige Corona-Maßnahmen gelockert, was laut EHI zu weniger Besuchen in diesem Handelsbereich führte.

Lieferengpässe im Herbst

Im Herbst machten vor allem Lieferengpässe der Branche zu schaffen. Im November erlösten die DIY-Märkte nominal 5,6 Prozent weniger Umsatz als im Vorjahresmonat (real: 8,7 Prozemt). Im Dezember 2021 wiesen die Baumärkte hierzulande wieder ein merkliches Umsatzplus zum Dezember des Vorjahres auf. Als Grund nennen die Experten vor allem Basiseffekte.

Das Netz der Standorte blieb im vergangenen Jahr nahezu unverändert. Zum 1. Januar 2022 registrierte die Gemaba bundesweit 2.091 Baumärkte nach der üblichen BHB-Definition (Verkaufsfläche größer als 1.000 m2) und meist mit angeschlossenem Gartencenter, es waren vier Standorte weniger als zum Stichtag im Jahr zuvor.

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