Die Quote energetischer Sanierung im Gebäudebestand in Deutschland fällt zum Jahresende 2023 weiter auf ein Allzeittief von 0,72 Prozent. Dies hat die aktuelle Marktdatenstudie der B+L Marktdaten Bonn im Auftrag des Bundesverbands energieeffiziente Gebäudehülle (BuVEG) ergeben.
Schon im ersten Halbjahr 2023 lag die Quote bei 0,83 Prozent, im Jahr 2022 lag die Quote bei 0,88 Prozent. Die allgemeine Annahme einer Sanierungsquote in Deutschland von rund 1 Prozent wird derzeit nicht nur nicht erreicht. Um die Klimaziele im Jahr 2030 für den Gebäudesektor zu realisieren, ist eine Sanierungsquote von rund 2 Prozent notwendig, heißt es in der Studie.
"Die Sanierungsquote in Deutschland ist weiter im freien Fall", warnt Jan Peter Hinrichs, Geschäftsführer des BuVEG. "Die Politik muss jetzt energisch eingreifen, um dem Abwärtstrend entgegenzuwirken. Dazu gehören vor allem verlässliche Förderbedingungen für die Bürger und auch die ausführenden Handwerksbetriebe."
Als „tragender Pfeiler der Klimatransformation“ würden energetische Sanierungen für eine zukünftig bessere CO2-Bilanz des Gebäudebestands sorgen, so Hinrichs. „Außerdem bleiben die Investitionen Fassade, Dach und Fenster überwiegend im heimischen Wirtschaftskreislauf.“
Die Marktdaten sind in drei Maßnahmenfelder unterteilt. Deren Stand im vierten Quartal 2023: Sanierungsquote Dach: 0,75 Prozent, Fassade: 0,54 Prozent, Fenster: 1,28 Prozent, gesamt: 0,72 Prozent