Die Quote energetischer Sanierungen von Immobilien in Deutschland lag im abgelaufenen Gesamtjahr 2024 bei 0,69 Prozent. Das hat die aktuelle Marktdatenstudie der B+L Marktdaten Bonn im Auftrag des Bundesverbands energieeffiziente Gebäudehülle (BuVEG) ergeben. Der BuVEG hat die Marktdaten für das Jahr 2024 gemeinsam mit dem Verband Fenster + Fassade (VFF) veröffentlicht.
Die Sanierungsquote des Gebäudebestands lag demnach im Vorjahr noch bei 0,7 Prozent und 2022 bei 0,88 Prozent. Die für die Erreichung der Klimaziele 2030 notwendige 2-Prozent-Marke werde weiterhin stark verfehlt, kritisieren die Verbände. Für das erste Halbjahr 2025 rechnen sie mit einem leichten Anstieg. Die Sanierungsquote im Bereich Dach lag 2024 bei 0,74 Prozent, im Segment Fassade bei 0,5 Prozent und in der Produktgruppe Fenster bei 1,19 Prozent.
„Das Sondervermögen der neuen Bundesregierung macht Hoffnung, dass nun wieder mehr Investitionen in die energetische Ertüchtigung des deutschen Gebäudebestands getätigt werden. Die moderat positiven Aussichten bei Sanierungstätigkeiten an Dach, Fenster und Fassaden täuschen jedoch nicht darüber hinweg, dass der Fokus noch zu einseitig auf dem Tausch von Heizungen liegt“, findet Jan Peter Hinrichs, Geschäftsführer des Bundesverbands energieeffiziente Gebäudehülle.
Sein Branchenkollege Frank Lange, Geschäftsführer des Verbandes Fenster + Fassade, ergänzt: „Die Sanierungsquote muss deutlich steigen, wenn Deutschland klimaneutral werden soll. Das prognostizierte Plus im Fenstermarkt für das Jahr 2025 ist ein erstes ermutigendes Signal. Die neuen politischen Rahmenbedingungen können eine Wende bringen, wenn Planungssicherheit geschaffen wird.“
Im Jahr 2024 wurden 265.000 Wohneinheiten saniert, im Vorjahr 275.000. Bei derzeitiger Sanierungsaktivität würden 2025 rund 270.000 Wohneinheiten jährlich energetisch ertüchtigt. Gemäß der Studie „Aufbruch Klimaneutralität“ der staatseigenen Deutschen Energie-Agentur müssten jedoch im laufenden Jahr 460.000 Wohneinheiten und in fünf Jahren 730.000 saniert werden, um die Klimaziele zu erreichen, unterstreichen die Macher der Studie.