Knapp ein Drittel der Deutschen plant in den kommenden zwölf Monaten die Anschaffung von Produkten zur Renovierung und Ausstattung. 33 Prozent der Befragten des neuen Konsumbarometers von Consors Finanz gaben diese Absicht preis. Das Segment erreichte damit den dritten Platz hinter Ausgaben für einen Urlaub (56 Prozent) sowie für ein Smartphone (35 Prozent). In Heimwerkerbedarf und Gartengeräte wollen 22 Prozent investieren.

Die neue Studie, die Head of Retail Financial Solutions Oliver Schurack und Corinna März aus dem Bereich Corporate Communication bei dem Kreditanbieter gestern vorstellten, zeigt, dass das Konsumklima trotz Dauerkrisen stabil ist. „Konsum spielt eine wichtige Rolle in unserer Gesellschaft. Er gibt Menschen ein gutes Gefühl“, erklärte Schurack. Freude, Wohlergehen, gute Lebensqualität und andere positive Emotionen sind laut Konsumbarometer große Motivatoren fürs Shoppen. 83 Prozent kaufen, um sich selbst etwas zu gönnen, und 81 Prozent, um ihre Lebensqualität zu verbessern. 64 Prozent der Deutschen sind überzeugt davon, dass sich mit dem Kaufen von Produkten das Selbstwertgefühl steigern lässt. 56 Prozent glauben, dass Konsum den Wunsch nach sozialer Akzeptanz in Form von Gruppenzugehörigkeit erfüllt.
Gleichwohl haben 60 Prozent der Befragten negative Assoziationen mit dem Wort „Konsum“. 37 Prozent verbinden damit auch den Begriff „Wegwerfgesellschaft“.
Außerdem kann sich auch nicht jeder das leisten, was er zum Leben benötigt. 52 Prozent gaben in der Studie an, nicht genügend Einkommen zu haben, um ihre Grundbedürfnisse abzudecken. 60 Prozent geben an, dass sie zuallererst auf den Preis schauen. 43 Prozent beschränken ihren Einkauf nur auf das Notwendigste. Um sich etwas zu gönnen, obwohl es finanziell knapp ist, nehmen viele Deutsche auch Einschränkungen in Kauf, weiß der Finanzierungsexperte.
Insgesamt glauben 69 Prozent der Befragten in Deutschland, dass der Konsum im Vergleich zu vor zehn Jahren in der Gesellschaft zugenommen hat. Auch ihre persönliche Situation schätzen sie positiv ein. Für 60 Prozent der Befragten hierzulande ist nach eigenen Angaben die Kaufkraft gestiegen oder stabil geblieben. Gleichzeitig entwickele sich eine Schärfung des Bewusstseins, zukunftsorientierter zu konsumieren, fand Consors Finanz in der Studie heraus. Zwischen diesem Bewusstsein und dem letztlichen Kaufakt klaffe jedoch nach wie vor eine Lücke.