Bei der Nutzung noch Luft nach oben

Ladeinfrastruktur auf Handelsparkplätzen nimmt stetig zu

Auch die Baumarktbetreiber statten immer mehr Flächen mit Ladesäulen aus. (Quelle: Hornbach)
Auch die Baumarktbetreiber statten immer mehr Flächen mit Ladesäulen aus. 
14.05.2025

Der Ausbau von Ladeinfrastruktur für Elektromobilität auf Handelsparkplätzen schreitet voran. „Das Angebot von Ladeinfrastruktur ist differenzierter geworden. Die Anzahl der Lademöglichkeiten steigt und mehr Händler bieten Lademöglichkeiten mit höherer Ladeleistung an,“ erklärt Cathrin Klitzsch, Autorin des EHI-Whitepapers „Elektromobilität im Handel 2025“. Damit kann in gleicher Zeit durch Schnell- (DC) oder Ultraschnelllader (HPC) mehr Ladung an die Kundschaft abgegeben werden. An Standorten, wo lange Einkaufszeiten erwartet werden, beispielsweise in Shopping-Centern, seien Normallader (AC) weiterhin gefragt, erklärt Klitzsch.

Die Gesamtzahl der Ladepunkte in Deutschland liegt laut Bundesnetzagentur bei rund 161.686. Nach Branchenschätzungen sind 15 Prozent aller öffentlichen Ladepunkte auf Handelsparkflächen installiert, also rund 24.000. Bis zum Jahr 2029 wollen 47 Prozent der befragten Händler ihre AC-Ladesäulen aufstocken, fast zwei Drittel der Handelsunternehmen planen zusätzliche DC-Ladesäulen und 56 Prozent möchten neue HPC-Ladesäulen installieren.

Hauptmotivation dafür, Ladestationen zu errichten, ist für 77 Prozent der befragten Händler die Kundenbindung. 50 Prozent nennen Klimaziele, 47 Prozent Gesetzgebung und das Geschäftsmodell nennen 37 Prozent als Grund für den Aufbau von Ladeinfrastruktur.

Nur noch 7 Prozent bieten den Strom kostenfrei an. Bei 72 Prozent ist der Ladestrom generell kostenpflichtig, die übrigen Befragten machen dies von bestimmten Kriterien abhängig. 86 Prozent der Händler betreiben die Ladesäulen mit zertifiziertem Grünstrom. Eigenstrom, etwa von der eigenen Photovoltaik-Anlage auf dem Dach, wird von 36 Prozent der Befragten verwendet.

Im Durchschnitt sind die Normalladepunkte knapp die Hälfte der Zeit belegt. Bei DC-Ladern sind es 34 Prozent und bei HPC-Ladern ein Viertel der Zeit, an denen die Ladepunkte in Benutzung sind. Um diese Rate zu steigern und durch die Ladestationen für Umsatzsteigerungen im Ladengeschäft zu sorgen, gibt es noch großes Potenzial, halten die EHI-Experten fest. Nur 5 Prozent der Händler bieten Rabattaktionen auf Ladevorgänge und Sortiment an, allerdings planen 43 Prozent dies für die Zukunft. Auch die Personalisierung und zusätzliche Werbefläche an den Ladepunkten sind vorgesehen.

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