EHI-Studie zu Transportlogistik

Handel setzt auf Elektro-Antrieb

Der Logistik-Dienstleister Dachser etwa ist bereits seit Jahren elektrisch unterwegs. (Quelle: Dachser)
Der Logistik-Dienstleister Dachser etwa ist bereits seit Jahren elektrisch unterwegs. 
10.09.2025

Unternehmen aus der Handelslogistik sehen sich zunehmend in der Verantwortung, ökologische Aspekte in ihre Logistikstrategien zu integrieren. Die neue EHI-Studie „Nachhaltigkeit in der Transportlogistik“ zeigt, dass viele aktiv auf alternative Antriebstechnologien setzen oder zeitnah eine Umstellung planen.

Etablierte Transportwege stehen durch regulatorische Veränderungen, technologische Innovationen und ein wachsendes ökologisches Bewusstsein in der Gesellschaft unter Druck, weiß Studienautor Niklas Stanislawski: „Der Transformationsprozess ist angelaufen, erfolgt jedoch mit Bedacht und unter Berücksichtigung betriebswirtschaftlicher, infrastruktureller sowie technologischer Rahmenbedingungen.“

Unternehmen im Umstellungsprozess

Mehr als 70 Prozent der befragten Unternehmen aus dem Bereich der Handelslogistik befinden sich im Umstellungsprozess oder bereiten diesen vor. Rund 85 Prozent wollen innerhalb der kommenden sechs Jahre auf alternative Antriebstechnologien umsteigen, davon 30 Prozent in den kommenden drei Jahren.

Die höchsten Zustimmungswerte bei den Fahrzeugtypen haben dabei leichtere Fahrzeuge wie Transporter und Lkw bis 7,5 t. Laut den Befragten ergibt eine Umrüstung hier am meisten Sinn. Alternative Antriebe bei schweren Fahrzeugen, wie etwa Sattelzugmaschinen, halten die Befragten zum aktuellen Zeitpunkt nicht für praktikabel.

Hohe Anschaffungskosten

Mit einem Anteil von knapp 60 Prozent ist der Elektroantrieb aktuell die am häufigsten eingesetzte Antriebstechnologie und wird vor allem bei Kurzstrecken genutzt. Gasantriebe nutzen 45 Prozent der Unternehmen. Plug-in-Hybride liegen mit 39 Prozent an dritter Stelle.

92 Prozent der Befragten sehen die Anschaffungskosten als die größte Hürde bei alternativen Antrieben. Jeweils 70 Prozent betrachten die Reichweitenprofile und die fehlende Ladeinfrastruktur negativ. Für 65 Prozent sind hohe Lade- und Tankzeiten ein Problem.

Technologie der Zukunft

Auch für die Zukunft gilt der Elektroantrieb unter den Befragten als zentrale Technologie für den Waren- und Güterverkehr. Demnach verlieren Gas und Biokraftstoffe langfristig an Relevanz, werden jedoch als Zwischenlösung betrachtet. Wasserstofftechnologien eigneten sich für die Langstreckenlogistik zwar potenziell, finden die Unternehmen, aktuell seien damit jedoch erhebliche Herausforderungen (Kosten, Infrastruktur, Effizienz) verbunden.

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