ECC-Untersuchung

B2B-Handel legt bei Online-Zahlungen Wert auf Flexibilität

Kreditkarte ist gemeinsam mit der Lastschrift das am häufigsten genutzte Zahlungsmittel. (Quelle: Pexels, Mikhail Nilov)
Kreditkarte ist gemeinsam mit der Lastschrift das am häufigsten genutzte Zahlungsmittel. 
12.09.2025

Im B2B-Handel erwartet die Kundschaft heute mehr Flexibilität denn je: Laut dem „B2Best-Barometer“ von ECC Köln und Creditreform bewerten 87 Prozent der befragten B2B-Unternehmen das Zahlungsverhalten heutzutage als deutlich differenzierter je nach Kundengruppe. 89 Prozent der Großhändler und Hersteller halten flexible Online-Zahlungsoptionen für unverzichtbar, um den Kundenanforderungen gerecht zu werden. Gleichzeitig beobachten die Unternehmen steigende Forderungsvolumina (50 Prozent) und ein häufigeres Ausreizen der Zahlungsziele (48 Prozent) bei ihren Kundinnen und Kunden. 71 Prozent gehen davon aus, dass sich dieses Zahlungsverhalten weiter verschlechtern wird.

„Um Zahlungsausfälle zu minimieren, kombinieren Unternehmen verschiedene Maßnahmen – vom Einsatz spezialisierter Finanzdienstleister über flexible Zahlungsmethoden bis zur Echtzeit-Überprüfung der Zahlungsfähigkeit“, weiß ECC-Gründer Dr. Kai Hudetz.

Vielfältiges Payment-Angebot

86 Prozent der Befragten steuern das Zahlungsangebot im Checkout kundenindividuell aus. Dabei sind Lastschrift (75 Prozent), Kreditkarte (75 Prozent) und Vorkasse (73 Prozent) derzeit am häufigsten im Einsatz. „Buy Now Pay Later“ (BNPL) wird aktuell nur von 35 Prozent der B2B-Unternehmen angeboten, obwohl die Mehrheit (79 Prozent) die (künftige) Relevanz dieser Zahlungsart als hoch einschätzt. Wird BNPL angeboten, greifen auf Kundenseite vor allem mittelständische und kleine Unternehmen darauf zurück.

Betrugsrisiko weiterhin hoch

Die Mehrheit der Unternehmen (59 Prozent) wurde im laufenden Jahr bereits Opfer von Betrugsfällen in ihrem Onlineshop. Die Betrugsformen haben im Jahresvergleich deutlich zugenommen, insbesondere Betrug durch Fake-Identitäten (46 Prozent, 2024: 36 Prozent) und Kreditkartenmissbrauch (43 Prozent, 2024: 21 Prozent) kommen häufig vor. 64 Prozent erwarten, dass Betrugsfälle im B2B-Onlinehandel in Zukunft weiter zunehmen werden.

„Immer mehr B2B-Unternehmen erkennen, wie entscheidend eine zuverlässige Identifizierung von Neukundinnen und Neukunden ist. Entsprechend validieren Großhändler und Hersteller im Rahmen des Onboarding-Prozesses Unternehmens- und Personenangaben – zunehmend auch automatisiert“, erklärt Creditreform-Branchenmanager Christian Kramer.

Leichte Verbesserung der wirtschaftlichen Lage

77 Prozent der Hersteller und Großhändler bewerten die allgemeine wirtschaftliche Lage insgesamt weiterhin positiv. Die Investitionsbereitschaft bleibt auf einem ähnlichen Niveau wie im zweiten Quartal, allerdings steigen die Investitionen in digitales Onboarding (43 Prozent), während weniger in Social Media investiert wird.

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