Praktiker sagt „Nein“

01.08.2012
Vorstand hält am ursprünglichen Finanzierungskonzept fest. Das Finanzierungsangebot der Privatbank Semper Constantia sei ohne ausreichende Transaktionssicherheit

Vorstand und Aufsichtsrat der Praktiker AG treten nicht in Verhandlungen mit der Semper Constantia Privatbank AG, Wien, über einen alternativen Finanzierungsvorschlag ein. Dieser war dem Unternehmen am 26. Juli 2012 zugegangen. Damit hält das Unternehmen am ursprünglichen Finanzierungskonzept fest. „Dem Vorschlag unseres Großaktionärs können wir uns nicht anschließen“, kommentiert Dr. Kay Hafner, Praktiker-Vorstandsvorsitzender AG, die Entscheidung, „weil er vom Umfang her nicht ausreichend ist und auch nicht die notwendige Transaktionssicherheit bietet.“ Aus Sicht des Unternehmens weist das Angebot, bezogen auf ermittelten Finanzierungsbedarf für die operative Restrukturierung von rund 210 Mio. €, eine signifikante Finanzierungslücke von mindestens 60 Mio. € auf und böte deshalb bei Umsetzung keine hinreichende Wahrscheinlichkeit für den Sanierungserfolg und die Bestandssicherung des Unternehmens. Ferner mangele es dem Vorschlag vor allem an belastbaren Nachweisen über verbindliche Zusagen der teilweise unbekannten Drittinvestoren. Eine Zusage der Goldsmith Capital Partners L.P. zur teilweisen Garantie der von der Hauptversammlung am 4. Juli 2012 beschlossenen Kapitalerhöhung seien ebenfalls nicht belegt. Des Weiteren seien verschiedene Einzelelemente des Angebotes rechtlich nicht umsetzbar, insbesondere in Bezug auf die Beschlüsse zu den Kapitalmaßnahmen, oder lösen erhebliche, für die Gesellschaft nachteilige Folgen aus. Zudem seien die Konditionen des Angebots mit Klauseln variabler Anpassung versehen, die das Risiko einer von Praktiker nicht zu beeinflussenden, potentiell aber signifikanten Verschlechterung bergen würden. Und schließlich wäre bei der jetzigen Qualität des Angebots und den dadurch erforderlichen Verhandlungen mit Semper Constantia die rechtzeitige Umsetzung der Refinanzierung nicht gewährleistet.
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