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1998, Nr. 12, S. 40
WAND + BODEN
Wandbeläge
Markt mit Licht und Schatten
Durch die Rußlandkrise wurde der positive Trend bei Tapeten gestoppt
Die deutsche Tapetenindustrie setzt sich insgesamt aus 25 kleinen bis
mittleren Betrieben zusammen. Diese konnten 1997, so der Verband der deutschen
Tapetenindustrie, gegenüber dem Vorjahr die Produktion um rund 10 Prozent
auf 165 Mio. Euro-Rollen (10,05 m lang/0,53 m breit) im Wert von rund 900
Mio. DM steigern.
 
Wachstum 1997
Das Produktionswachstum wurde allerdings weitestgehend über den
kräftigen Export erzielt, der mit 75 Mio. Rollen eine bis dahin nicht
erreichte Rekordmarke erreichte. Sein Anteil an der Gesamtproduktion näherte
sich damit der 50-Prozent-Marke.
Zugewinne beim Export wurden zwar auch auf angestammten Märkten
in westlichen Abnehmerländern wie Frankreich, Belgien, den Niederlanden,
Österreich und Skandinavien verzeichnet. Für den Exportboom verantwortlich
war aber vielmehr die sprunghaft gestiegen Nachfrage nach deutschen Tapeten
im früheren Ostblock wie Polen, Rußland und den übrigen
Staaten der ehemaligen UDSSR.
 
Verluste durch Rußlandkrise
Durch die Rußlandkrise, die in diesem Jahr einsetzte, brach dieser
Markt jedoch über Nacht fast vollständig in sich zusammen. Auch
Firmen, die auf dem heimischen Markt die Bau- und Heimwerkermärkte
beliefern, mußten hier schmerzliche Einbußen verkraften und
teilweise durch den Boom entstandene Überkapazitäten abbauen.
 
Heimischer Markt
Von den 165 Mio. Rollen Gesamtproduktion verblieben 1997 rund 90 Mio.
Rollen auf dem heimischen Markt. Damit konnte im Inland, so der Verband,
der negative Trend der Jahre 1995 und 1996, als der Verbrauch hierzulande
deutliche Rückgänge hinnehmen mußte, gestoppt werden. Den
Exporten von rund 75 Mio. Rollen standen im Vorjahr Importe von 15 Mio.
Rollen gegenüber, die überwiegend aus Großbritannien, den
Niederlanden, Italien, Belgien und Frankreich kamen.
Stärkstes Konkurrenzprodukt der Tapete ist die Rauhfaser mit einer
Produktionsmenge von rund 60 Mio. Euro-Rollen. Daneben sind noch ca. 10
bis 12 Mio. Euro-Rollen Glasfaser erwähnenswert.
Der Blick auf die Vertriebskanäle zeigt eine Fortsetzung des Trends
aus dem Vorjahr. Danach decken die Bau- und Heimwerkermärkte rund 43
Prozent des Marktes ab, mit weiter steigender Tendenz. Fachmärkte nehmen
rund 20 Prozent ein, Fachgeschäfte rund 17 Prozent, mit fallender Tendenz,
und Discounter 8 Prozent mit leicht steigender Tendenz. *
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