diy plus

Interview: "Ich bin härter geworden"

Nach seiner Rückkehr äußert sich John W. Herbert erstmals zu seinen USA-Erfahrungen, zu Home Depot und zum Nachholbedarf in Europa

diy immer dabei – Lesen Sie, wo, wann und wie Sie wollen.
  • Print-Ausgabe direkt per Post
  • Ausgaben auch als E-Magazin
  • Immer verfügbar – auf PC und Mobil
  • Online-Archiv seit 1990
Abonnement Print & Online
Testangebot
Direkt weiterlesen
diy: Herr Herbert, gerade zurück aus Amerika: Welche Eindrücke haben Sie mitgebracht?
John W. Herbert: Meine Eindrücke von den USA sind natürlich einerseits geprägt durch meine privaten und beruflichen Erfahrungen, andererseits durch die Ereignisse, die dort in den letzten Wochen passiert sind. Da mischen sich dann fast paradiesische Erfahrungen ­ kein Regen, nur Sonne, eine traumhafte Wohngegend ­ mit traurigen Gefühlen, was die berufliche Entwicklung angeht. Schade, dass es zu dieser Situation gekommen ist, denn Home Depot ist ein Unternehmen mit einer unglaublichen Dynamik. Und dann natürlich dieser schreckliche 11. September mit den Anschlägen. Doch am stärksten haften geblieben ist bei mir diese fast unglaubliche Einheit der Amerikaner, das Wir-Gefühl war überwältigend. Dieses Meer an Fahnen, das hat mein USA-Bild stark geprägt.
diy: Wie haben Sie Ihre Tätigkeit bei Home Depot und bei Expo empfunden?
Herbert: Expo hat perfekt zu meiner Mentalität gepasst. Die Qualität der Mitarbeiter, das Fachwissen, die Produkte ­ das ist und bleibt für mich ein perfektes Konzept. Ein Konzept für Kunden, die betuchter sind, die größere Projekte vorhaben und diese ausführen lassen wollen, die Accessoires mögen, die man normalerweise in keinem Baumarkt findet.
Es kam gut an, dass ich wie bei Knauber die Mitarbeiter direkt angesprochen habe. Und wie auch bei Knauber hat Expo eine hohe Beratungsqualität, hochwertige Produkte und eine ausgezeichnete Warenpräsentation. Doch Expo geht viel weiter, ist komplexer. Die Kunden verlangen ganze Einrichtungskonzepte. Die Qualität der leitenden Mitarbeiter ist besonders hoch. Die Arbeitsmoral, die Einstellung zur Arbeit an sich ist in den USA viel positiver, auch wenn die sozialen und rechtlichen Absicherungen beileibe nicht so sind wie bei uns in Europa. Die Loyalität der Mitarbeiter bei Home Depot zu ihren Mentoren ist fast unfassbar. "Für unsere alten Bosse", so sagte man mir, "würden wir uns vor einen heransausenden Zug stellen."
diy: Jetzt kam es für Sie aber ganz anders.
Herbert: Das stimmt! Die Trennung von Home Depot kam leider plötzlich und unerwartet. Die Trennung tat weh. Zuerst noch das Angebot von Bob Nardelli persönlich, Senior Vice President for Operations in Atlanta zu werden. Diese Beförderung wollte ich aus Gründen, die ich hier nicht darlegen möchte, nicht annehmen. Ich wäre auch sehr gerne Regionalpräsident in Kalifornien geblieben. Aber...Das war's! Jetzt bin ich wieder in Deutschland. Insgesamt ist Home Depot aber…
Zur Startseite
Mehr zum Thema
Lesen Sie auch