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„Die Inhaber sollen selbst bestimmen“

Als vor sechs Jahren das Ladenschlussgesetz liberalisiert wurde, waren es vor allem die Berufstätigen, die begeistert reagierten: man konnte nun mit etwas mehr Ruhe auch abends, hier und da sogar bis 20.00 Uhr, seine Besorgungen machen. Ein Großteil der Bevölkerung möchte inzwischen, dass die Liberalisierung des Ladenschlussgesetzes noch weiter gehen sollte bzw. dass die Ladenschlusszeiten überhaupt nicht durch ein Gesetz geregelt werden

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"Die Ladeninhaber sollten selbst bestimmen, wie lange ihre Geschäfte geöffnet sind." Das sagte mehr als jeder zweite (55 Prozent) in einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage, die das Institut für Demoskopie Allensbach jetzt im November durchgeführt hat. Nur knapp ein Drittel (32 Prozent) der Befragten ist davon überzeugt, dass die Ladenschlusszeiten einer gesetzlichen Regelung bedürfen.
Überraschend an den Ergebnissen der Erhebung ist, dass der Osten bei dieser Frage noch liberaler denkt als der Westen - bei vielen anderen Fragen wird in Ostdeutschland ja eher nach Gesetzgeber und Staat gerufen als in Westdeutschland. In diesem Fall aber plädieren im Osten 64 Prozent dafür, die Ladenbesitzer selbst über ihre Öffnungszeiten entscheiden zu lassen, im Westen 53 Prozent.
Siehe dazu diese Grafik als PDF-Datei
Das Hauptargument, das die meisten für eine vollständige Freigabe der Öffnungszeiten ins Feld führen, liegt immer noch - wie schon 1996 - im Blick auf die Berufstätigen und deren eingeschränkten Zeitrahmen zum Einkaufen: "Berufstätige haben es dann leichter, ihre Einkäufe zu erledigen", sagen 57 Prozent der Befragten. 50 Prozent sehen aber darin auch ganz allgemein einen Vorteil für jedermann, dass man einkaufen kann, wann man will.
39 Prozent sehen den Vorteil auch auf Seiten der Geschäfte, die ihre Öffnungszeiten dann zeitlich viel besser an Kaufwünsche und Kaufgewohnheiten der Konsumenten anpassen können. Dass die Leute dann mehr kaufen werden, glauben allerdings nur wenige (16 Prozent).
Die meisten Befragten übersehen nicht, dass die völlige Freigabe der Ladenöffnungszeiten auch Nachteile hat. Die liegen einmal darin, dass kleinere Geschäfte sich wahrscheinlich schwertun werden, dem möglicherweise weitgestreckten Öffnungsangebot großer Geschäfte zu entsprechen. "Viele kleinen Geschäfte werden nicht mithalten können", sagen 63 Prozent. 56 Prozent sind davon überzeugt, dass eine totale Liberalisierung der Öffnungszeiten für die Angestellten in den Geschäften auf jeden Fall eine Belastung darstellt.
Pro und Contra
Frage: "Was spricht aus Ihrer Sicht für, was gegen eine Abschaffung der Ladenschlusszeiten. Hier ist einmal einiges aufgeschrieben, was uns andere gesagt haben. Was davon würden Sie auch sagen?"
Für die Abschaffung der Ladenschlusszeiten spricht:
Berufstätige haben es dann leichter, ihre Einkäufe zu erledigen
57 %
Jeder hat dann mehr Freiheit einzukaufen, wann er will
50 %
Die Geschäfte können Öffnungszeiten danach ausrichten, wann viele Kunden kommen
39 %
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