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Kein Spagat zwischen Tradition und Moderne

Hermann Schwerter vereint in sich gleich alle drei Stufen von Produktion und Verteilung. Man ist Hersteller, Sortimenter und Großhändler sowie Einzelhändler in einem. Und man sieht gute Marktchancen für das eigene Unternehmen

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Die Unternehmenszentrale von HSI bei Iserlohn.
Vor zwei Jahren sorgte man auf der – damals noch so benannten – Eisenwarenmesse/DIY’TEC in Köln für Furore mit einer Modenschau der anderen Art. Hermann Schwerter Iserlohn (HSI) präsentierte seine Kleineisenprodukte an jungen Modells: Rüschenträume mit Beschlägen, Hemden aus Ketten, Sicherheitsschlösser als Befestigung für Kleider. Ein Ex-periment, wie HSI-Inhaber und -Geschäftsführer Jürgen Schwerter gerne zugibt. Aber eines, das gelungen ist. Denn noch im vergangenen Jahr sprach die wieder in der Domstadt am Rhein versammelte Branche über die ungewöhnliche Modenschau.
Vertriebsleiter Dietmar Gücker und Marketingchefin Frauke Heimericks im Hochregallager von HSI, das chaotisch organisiert ist.
HSI versteht sich als mittelständisches Unternehmen – und ist dies mit seinen rund 200 Mitarbeitern auch. Da muss man nicht ohne weiteres erwarten, dass man durch spektakuläre Aktionen auffällt. Doch Jürgen Schwerter mag gelegentlich solche Überraschungen und Brüche wie die in Köln vor gut zwei Jahren, wenn sie nicht zum reinen Selbstzweck werden. Sie müssen vielmehr in das strategische Konzept von HSI passen, müssen Zeichen setzen nach außen – in Richtung bestehende oder potenzielle Kunden –, aber auch nach innen in die HSI-Belegschaft hinein.
Abverkaufssysteme früher...
1905 wurde das Unternehmen in Iserlohn, am Rande des Sauerlandes gegründet und ist bis heute in der dritten Generation inhabergeführt. Die Gegend um Iserlohn sei im 19. Jahrhundert nach Manchester, so Jürgen Schwerter, der zweite Standort der industriellen Revolution gewesen. In Iserlohn (Yserlohe = Eisenwald) wurden Nadeln und Ketten gefertigt, der Ort war vor 150 Jahren größer als Dortmund. Wie in Schlesien oder um Aachen wurde in der Gegend auch Messing produziert. Im Gegensatz zu den beiden anderen Gebieten konnte man es dank der zahlreichen Messing- und Bronzewaren-Manufakturen im Sauerland auch vor Ort verarbeiten. Damals ein strategischer Vorteil.
...und heute: 14 Einheiten von HSI am Stück.
Hermann Schwerter sen. startete 1905 mit einem Export nach Russland und ins Baltikum. Nach der russischen Oktoberrevolution 1917 engagierte man sich in näher liegenden Märkten. Ende der sechziger Jahre nahm man dann selbst die Produktion von dekorativen Beschlägen aus Schmiedeeisen, später auch aus Messing und Aluminium auf. Heute hat man eine eigene Niederlassung im polnischen Warschau (die dortigen Baumärkte werden durch ein eigenes Lager beliefert), unterhält…
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