Die italienische Home-Improvement-Markt ist stark davon geprägt, dass der traditionelle Fachhandel für Eisenwaren und Haushalt – „ferramenta e casalinghi“ – noch ein relativ starkes Gewicht hat. Denn sieht man sich die Baumarktbranche im engeren Sinne an, spielen Kooperationen unabhängiger Händler oder Handelsgruppen eine wichtige Rolle.
Zieht man die Zahl der Standorte als Kriterium heran, so steht der Zusammenschluss Sistema, unter dessen Dach die Kooperation Bricolife und die Franchisekette Brico Io arbeiten, an erster Stelle: Von den 770 Verkaufsstellen der gesamten Baumarktbranche in Italien entfallen 26 Prozent auf die beiden Sistema-Partner (Brico Io 15 Prozent, 118 Märkte, Bricolife 11 Prozent, 87 Märkte). Die Zahlen stammen aus der Studie „Monitoraggio GDS Brico & Garden“ von diyandgarden.com mit Daten des Marktforschungsunternehmens GfK. Zu nennen ist hier außerdem die Franchisegruppe Brico OK mit 119 Märkten (15 Prozent).
Das kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass ein Konzern aus dem Ausland inzwischen einen dominierenden Platz in der italienischen Baumarktlandschaft einnimmt: Die französische Adeo-Gruppe betreibt fast ein Fünftel (19 Prozent) aller italienischen Baumärkte. Sie ist mit drei Vertriebslinien in dem Land vertreten.
Die dominante Stellung der Franzosen wird vor allem beim Blick auf die Verteilung der Verkaufsflächen deutlich. Ihre Hauptvertriebslinie Leroy Merlin hat mit 20 Prozent (442.000 m²) den größten Anteil an den 2,211 Mio. m², die den Baumärkten in Italien zur Verfügung stehen.










Für viel Aufmerksamkeit in der Branche sorgt die Vertriebslinie Tecnomat (11 Prozent, 246.000 m²) durch ihr radikal einfach und auf Profis oder Semi-Profis zugeschnittenes Konzept (das bis 2022 Bricoman hieß, in Spanien unter der Marke Obramat und in Brasilien unter Obramax operiert). Mit Bricocenter als dritter Vertriebslinie ist Adeo in Italien außerdem als Franchiseanbieter auf dem Markt.
