diy plus

Aus Pisa lernen heißt siegen lernen

Wer denkt, kleinere Klassen führen automatisch zu besserer Bildung, der irrt. Autonomie und externe Prüfungen sind für schulische Qualität viel wichtiger, so das Ifo-Institut

diy immer dabei – Lesen Sie, wo, wann und wie Sie wollen.
  • Print-Ausgabe direkt per Post
  • Ausgaben auch als E-Magazin
  • Immer verfügbar – auf PC und Mobil
  • Online-Archiv seit 1990
Abonnement Print & Online
Testangebot
Direkt weiterlesen
Eine größere Autonomie der Schulen und externe Prüfungen bewirken ein hohes schulisches Qualitätsniveau, während kleinere Klassen und mehr Computer kaum Auswirkungen auf die Qualität haben. Gleichzeitig wird die Chancengleichheit durch eine bessere frühkindliche Bildung und eine spätere Mehrgliedrigkeit des Schulsystems erhöht. Zu diesen Ergebnissen gelangen umfangreiche Studien des Münchener Ifo-Instituts, die unter der Leitung von Ifo-Bildungsexperte Ludger Wößmann Schüler-Individualdaten aller Länder des ersten Pisa-Tests und ähnlicher internationaler Schülerleistungsvergleichstests wie IGLU, TIMSS und TIMSS-Repeat untersucht haben. Die Ende vergangenen Jahres vorgestellten Ergebnisse der zweiten Pisa-Studie bescheinigen Deutschland erneut ein ähnlich schwaches Abschneiden: Die durchschnittliche Leistung liegt unter dem Durchschnitt der OECD-Länder, und die Leistungsstreuung gehört zu den größten der Welt.
Nur mehr Ausgaben bringen nichts
Reformvorschläge, die lediglich mehr Ausgaben fordern, greifen zu kurz. „Zusätzliche Ausgaben im gegebenen Schulsystem dürften die Leistungen deutscher Schüler kaum verbessern“, fasst Wößmann den zentralen Befund der Ifo-Untersuchungen zusammen. Im Durchschnitt haben bessere Länder weder kleinere Schulklassen noch eine bessere Ausstattung der Schulen mit Computern, und sie geben nur unwesentlich mehr aus. Auch innerhalb Deutschlands schneiden Schüler in kleineren Klassen nicht besser ab. „Es muss vielmehr darum gehen, das Schulsystem institutionell so auszugestalten, dass alle Beteiligten Anreize zur Förderung der Schülerleistungen haben: Leistungsförderndes Verhalten wird belohnt und leistungshemmendes Verhalten sanktioniert“, erklärt Wößmann weiter.
Die institutionelle Ausgestaltung des Schulsystems hat nach den Ifo-Ergebnissen wichtige Einflüsse auf die Schülerleistungen. So schneiden Länder mit zentralen Abschlussprüfungen wie dem Zentralabitur wesentlich besser ab. Externe und vergleichbare Prüfungen informieren die Beteiligten über erzielte Leistungen und schaffen auf diese Weise Anreize zur Leistungsverbesserung.
Klassengröße und Ausstattung allein sind keine entscheidenden Kriterien für den Lernerfolg, so das Ifo-Institut aus München.
Das Personalmanagement ist verbesserungswürdig
Sobald externe Rechenschaft gegeben ist, ist es leistungsfördernd, wenn die Schulen Autonomie erhalten in Entscheidungsfeldern wie der Auswahl und Vergütung der Lehrer, der Budgetverwaltung innerhalb der Schule und Fragen wie der Auswahl…
Zur Startseite
Mehr zum Thema
Lesen Sie auch