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„Wir können viel voneinander lernen“

Wolfgang Werner, Vorstandssprecher von Praktiker, zu der Übernahme von Max Bahr, zu langfristigen Strategien und zur neuen Rolle als Obi-Herausforderer

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diy: Herr Werner, die Überraschung war in der Branche groß, als Praktiker Mitte August die Übernahme von Max Bahr, einem ja nicht unbedeutenden Wettbewerber, bekannt gab. Können Sie uns Sinn und Gründe von Praktikers Zwei-Marken-Strategie bzw. der Übernahme von Max Bahr erläutern?
Wolfgang Werner: Als service-orientierte Marke im oberen Qualitätssegment ist Max Bahr eine nahezu ideale Ergänzung für die discount-orientierte Marke Praktiker. Glauben Sie mir: Da kommt etwas zusammen, was einfach zusammen passt! Wir wissen aus Kundenbefragungen, dass der Preis für die Hälfte der Kunden das entscheidende Kriterium beim Einkauf ist. Für diese am Preis ausgerichtete Kundschaft bietet Praktiker ein adäquates, umfassendes Angebot. Aber es gibt auch eine Klientel, die hohen Service schätzt, die intensive Beratung wünscht und dafür auch bereit ist, einen entsprechenden Preis zu zahlen. Diese Kundschaft wird durch die Marke Max Bahr angesprochen.
Wie in vielen anderen Märkten zeigt sich auch im Do-it-yourself-Bereich, dass die Polarisierung weiter zunimmt und dass Wachstum, wenn überhaupt, nicht in der Mitte, sondern an den Polen des Marktes stattfindet. Wir wären in Deutschland damit exakt in den beiden Segmenten des Marktes vertreten, die auch in Zukunft weiteres Wachstum versprechen. Wir würden nicht nur neue Größe, sondern eine neue Qualität des Angebots erreichen. Vergleichbares hat zurzeit kein anderer Wettbewerber zu bieten.
diy: Wie sehen die Folgen und Kosten dieser Strategie für Praktiker und Max Bahr aus?
Werner: Für eine detaillierte Antwort ist es jetzt noch zu früh, da wir ja noch keine Freigabe durch das Bundeskartellamt haben. Zu den Kosten, dafür haben Sie bitte Verständnis, kann und werde ich nichts sagen. Wir haben mit den Verkäuferfamilien Vertraulichkeit vereinbart. Seien Sie sicher: Wir haben genügend flüssige Mittel, um alle anfallenden Kosten zu meistern.
Doch vorab: Es gibt sehr viel Positives, was Praktiker von Max Bahr lernen kann und umgekehrt. Wir werden aber sicherlich bei der separaten Darstellung beider Unternehmen nach außen bleiben. Wir haben nicht vor, den Markenauftritt von Max Bahr grundlegend zu ändern. Das Unternehmen hat ja auch bei diversen Branchenanalysen bestens abgeschnitten. Max Bahr steht für vergleichsweise größere Flächen, größere Auswahl, kompetente Beratung und ein insgesamt hohes Serviceniveau. Das zieht eine Kundschaft an, die bereit ist, sich das etwas mehr kosten zu lassen. Wir sorgen jetzt dafür, dass dieses Konzept…
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