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Kooperation ohne Solidarität?

Die Eurobaustoff-Gesellschafter trafen sich in Wien. Häufig stellte sich die Frage, wie einig man sich wirklich ist.
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Download: Kooperation ohne Solidarität? (PDF-Datei) Sehr zufrieden zeigten sich auf der diesjährigen Gesellschafterversammlung der Eurobaustoff in Wien Mitte Juni Geschäftsführung und Aufsichtsrat der Kooperation mit der Umsatzentwicklung im ersten Quartal dieses Jahres. Demnach stieg der zentralfakturierte Umsatz in den ersten drei Monaten 2007 um über 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In einer programmatischen Rede bezeichnete Ulrich Wolf, Sprecher der Geschäftsführung, die Eurobaustoff als „die Kooperation des Mittelstandes“, im Gegensatz zur Hagebau, „die schon lange nicht mehr mittelständisch geprägt“ sei. Gleichzeitig verwies er auf die nach seiner Meinung mit über acht Prozent höchste Bonusquote der Branche. Unterdessen ist das Wort „Baumarkt“ bei der Eurobaustoff auf die „No-No-Liste“ gesetzt worden. Die Kooperation spricht jetzt nur noch von Einzelhandel, weil, so Wolf, „der Begriff Baumarkt negative Assoziationen“ wecke. Man setzt auf das „Wachstumspotentzial“ Obi-Franchisenehmer. Mehr als 50 Eurobaustoff-Gesellschafter mit über 80 Standorten seien Obi-Franchisenehmer. Hier sei, so Wolf weiter, viel Unmut aufgekommen angesichts der geänderten Unternehmenspolitik in der Obi-Zentrale. Das berge Chancen für Eurobaustoff. Dabei: Wie denn Massen von Franchisenehmern von Obi oder auch von der Zeus abgezogen werden sollen ohne ein eigenes Baumarkt-Konzept, diese Frage konnten die Eurobaustoff-Verantwortlichen letztendlich nicht befriedigend beantworten. Doch dies ist nicht der einzige Punkt, der auf gewisse interne Unklarheiten hinweist. Der Auftritt der Jungunternehmer geriet zu einer Philippika der besonderen Art – und man kann davon ausgehen, dass die Geschäftsführung den Inhalt der Rede von Georg Riedel und Peter große Beilage gekannt hat. Sie fragten, wo denn der Teamgeist und die Identifikation mit der Kooperationen seien. Sie konstatierten „bestenfalls einen Stillstand“, wobei die Egoismen der Einzelnen gegen die Solidarität der Gemeinschaft stünden. Auch Wolf schnitt diese Problematik, wenn auch zurückhaltender, an. „Unsere Größe ist gleichzeitig unsere größte Schwäche“, wies er auf die Heterogenität der Mitglieder hin. Die Solidarität werde nicht mehr ausreichend gepflegt. Nur 86 Gesellschafter hätten einen Anteil am Eurobaustoff-Umsatz von 62 Prozent. Das sehe bei den Leistungen, die von der Zentrale abgerufen würden, dann aber ganz anders aus. Von den über 500 Eurobaustoff-Mitgliedern nutzten beispielsweise nur 159 den Anzeigengenerator…
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