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„Bei den Senioren versagen Industrie und Handel“

Die Älteren werden zum Wirtschaftsmotor der Zukunft, doch die Wirtschaft stellt sich nicht darauf ein. Gerade der Einzelhandel könnte seine Chancen verpassen, warnt das Marktforschungsinstitut BBW in seiner jüngsten Studie
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Schon heute kauft die Generation „50plus“ in Europa die Hälfte aller Gesichtskosmetik, bei teuren Autos macht der Anteil älterer Käufer bereits 80 Prozent aus. Senioren und Seniorinnen verfügen in Deutschland über die höchste Kaufkraft aller Zeiten. Laut IfW verfügt alleine die Generation der über 60-Jährigen über eine Kaufkraft von 316 Mrd. Euro, jeder dritte Euro des privaten Konsums wird von älteren Kunden und Kundinnen ausgegeben. Bis 2020 wird dieser Anteil auf 40 Prozent ansteigen.
König Golden Ager: Dass die Wirtschaft ihre alternde Kundschaft nach wie vor vernachlässigt, ist grob fahrlässig, meinen die Autoren einer Studie von BBW Marketing mit dem Titel „Senioren-Trend-Märkte 2008“. Denn die mehr als 30 Millionen „Senioren“ über 50 sind längst die Könige unter den Kunden. Schon heute liegt die Hälfte des Geldvermögens auf Konten der über 50-Jährigen. Es ist sicher, das Konsumverhalten der Generation 50plus wird über die Zukunft vieler Unternehmen entscheiden, lautet die Prognose.
Die älter werdende Gesellschaft braucht viele neue Produkte. Heizkissen, Rheumadecken oder die berühmt-berüchtigten Kaffeefahrten sind allerdings „out“. Mit der sparsamen Kriegsgeneration haben die neuen Alten nur noch wenig gemein. Fast jeder zweite der Generation 50 plus macht sich lieber ein schöneres Leben, als immer nur zu sparen. Die Älteren werden so zum Wirtschaftsmotor der Zukunft: Während die Gruppe der unter 50-Jährigen rund sechs Prozent am gesamtwirtschaftlichen Konsumanteil verlieren wird, werden die Älteren bis auf 58 Prozent zulegen. Deren Konsum steht eigentlich nichts mehr im Weg: Meist sind die Hypotheken abbezahlt, und die Kinder haben das Haus verlassen. Über 50jährige sind heute zudem mobiler, gesünder und reicher.
Das Konsumverhalten der Generation 50plus wird über die Zukunft vieler Unternehmen entscheiden. Tatsächlich könnten die Senioren der Konjunktur einen ordentlichen Schub geben - wenn man sie nur ließe, seufzen die Autoren der Studie. Die Empirie bestätigt die Genussfreude in dieser Altersgruppe: Über 60 Prozent der befragten Senioren reisen regelmäßig, nahezu 50 Prozent schätzen ein modisches Outfit, mehr als 70 Prozent gehen regelmäßig ins Restaurant und zur Schönheitspflege. Sie investieren in Kosmetik, gesunde Ernährung und Wohnungsinstandsetzung; sie stürmen die Reisebüros, und lieben Trendsportarten wie Golfspielen, Biken oder Nordic Walking.
Die „Best Agers“ sind misstrauisch: In den Augen der Senioren versagt die Wirtschaft hinsichtlich…
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