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„Der Verbraucher wird sein Verhalten anpassen“

„In der Krise rückt der Verbraucher in den Vordergrund des Interesses“, meint der Handelsexperte Ulrich Eggert in seiner neuen Studie „Konsum(ent) und Handel 2009“. Darin stehen allerdings auch originellere Befunde, zum Beispiel die, dass eine „neue Mitte“ zwischen billig und Luxus ihre Chance hat
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DIYonline dokumentiert eine Einführung in die neue Studie von Ulrich Eggert:
„Stell dir vor, es ist Wirtschaftskrise, und nur wenige bemerken dies, zumindest vorerst.
Die weltweite Finanzkrise hat mittlerweile voll auf die reale Wirtschaft durchgeschlagen. Aber verschiedenste Verbraucherbefragungen zeigen, dass diese Tatsache bisher in den Köpfen der Verbraucher kaum angekommen ist. Das wird sich spätestens im Spätsommer ändern.
Die relativ positive konjunkturelle Entwicklung Deutschlands in den letzten Jahren war vor allem vom Export getrieben. Die Binnennachfrage in Deutschland trägt nur ca. 55 Prozent zur gesamten BIP-Leistung bei; in den USA liegt dieser Wert bei 70 Prozent. Durch die rezessiven Erscheinungen in vielen Staaten weltweit ist der Welthandel mehr oder weniger zusammengebrochen, was sich in sinkenden Exportzahlen Deutschlands bereits zum Ende des letzten Jahres, aber vor allen Dingen auch im Januar und Februar dieses Jahres gezeigt hat – mit Werten von je nach Branche bis zu 40 Prozent Rückgang.
In diesen Zeiten muss die Konjunktur durch eine verstärkte Binnennachfrage gestützt werden. Aber auf der Verbraucherseite sind die Aussichten kaum positiver. Und dies hat nichts mit „Schwarzmalerei“ zu tun. Die Einkommenssteigerungen werden in diesem Jahr nicht üppig ausfallen. Anderseits werden die Preissteigerungen gegen null tendieren, was hauptsächlich auf die vorübergehende Rückführung der Preise im Energiebereich zurückzuführen sein wird. Somit werden sogar Gelder frei, die jedoch nur in geringem Umfang in den Konsum fließen werden. Zumeist werden diese freien Gelder genutzt werden, um eine zweite kapitalbasierte kleine Zusatzrente aufzubauen. Das sog. „Zwangssparen“ setzt sich aufgrund der Unsicherheiten hinsichtlich der Rentenhöhe beim Verbraucher mehr und mehr durch. Hinzu wird vermehrt ein „Angstsparen“ aufgrund der steigenden Unsicherheiten am Arbeitsmarkt treten.
Vor diesem Hintergrund werden Handel und Dienstleistungsbereich verstärkt um jeden Verbraucher kämpfen müssen. Mit welchen Wachstumsraten kann der EH überhaupt noch rechnen, wo doch schon heute 52 Prozent aller Verbrauchsausgaben im Dienstleistungssektor getätigt werden? Im ersten Quartal 2009 war die Welt des Einzelhandels noch halbwegs in Ordnung. Aber mit der üblichen Zeitverzögerung wird die Krise im zweiten Halbjahr auch beim Einzelhandel ankommen.
Der Verbraucher wird sich auf die neue Situation einstellen und das Konsumverhalten anpassen.
Starke Profiteure von dieser Entwicklung…
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