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Finaler Kahlschlag

Der Aufsichtsrat der Praktiker AG verabschiedete Ende November ein weitreichendes Restrukturierungsprogramm in Höhe von über 300 Mio. €. In Deutschland stehen rund 15 Prozent der Standorte auf dem Prüfstand.
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Es lag was in der Luft. Je mehr es auf das Jahresende zuging, desto bohrender wurden die Fragen von Branchenkennern, wie es denn jetzt mit Praktiker weiter gehen wird. Ein Befreiungsschlag wurde erwartet, was kam, war ein finaler Kahlschlag. Thomas Fox, seit Anfang Oktober 2011 neuer Sprecher des Vorstands der Praktiker AG, brauchte, auch dank der Vorarbeit „seines“ Chief Restructuring Officer (CRO) Josef Schultheis, keine zwei Monate, um ein drastisches Restrukturierungsprogramm für Praktiker, Max Bahr und Co. zu verkünden. Kurz zusammengefasst: Ein Investitionsprogramm zur Schärfung der Zwei-Marken-Strategie in Deutschland, eine komprimierte Organisation mit einer gemeinsamen Zentrale in Hamburg und ein optimiertes Standort- und Länderportfolio sollen den Praktiker-Konzern mittelfristig zu wirtschaftlichem Erfolg führen. Im Rahmen des Restrukturierungspakets ist auch die Zahl der Vorstandsmitglieder verringert und der Geschäftsverteilungsplan entsprechend angepasst worden. Michael Arnold, bisher zuständig für das Auslandsgeschäft, das Standortmanagement und den Personalbereich, und Pascal Warnking, bisher verantwortlich für das gesamte Deutschlandgeschäft, sind aus dem Vorstand ausgeschieden. Mit der Verkleinerung des Vorstands hat sich auch der Geschäftsverteilungsplan geändert. So ist jetzt Konzernchef Thomas Fox für das gesamte operative Geschäft im In- und Ausland verantwortlich. Personal und Standortmanagement liegen bei Josef Schultheis, der als CRO dem Vorstand seit Mitte August 2011 angehört. Markus Schürholz bleibt unverändert für den gesamten Finanzbereich sowie für IT und Logistik zuständig. Strategisch steht die Schärfung der Zwei-Marken-Strategie in Deutschland im Zentrum des Restrukturierungspakets. Klar ist, dass die Flächenproduktivität des deutschen Filialnetzes erhöht werden muss. Die Positionierung der beiden Marken Praktiker und Max Bahr soll bestehen bleiben, die Markenprofile aber weiterentwickelt werden. Bei Max Bahr sollen die Dienstleistungsangebote für den Kunden ausgeweitet, bei Praktiker die Maßnahmen zur Neupositionierung fortgeführt werden. Praktiker will dabei stärker auf den selbsterklärenden, diskontierenden Baumarkt mit einfacher Kundenführung im Markt, einer weiter vereinfachten Preis-, Qualitäts- und Markenstruktur, einer durchgängigen Präsentation der Eigenmarke Praktiker als „clevere Wahl“ und weiteren Anpassungen der Regalpreise setzen. Die Standorte in Kaiserslautern und Heppenheim sollen bis Ende des Jahres…
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