In München beschlossen die Gesellschafter der Hagebau das neue Logistikkonzept.
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Hagebau

Geburt mit Komplikationen

Die Hagebau will ihre Logistik verbessern. Bisher arbeitete die Kooperationen mit zwei zum Teil konkurrierenden Systemen.
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Es stimmt ja, was die Hagebau selber schreibt: „Das Thema Logistik wird für Fachhändler und Baumarktbetreiber immer mehr zum strategischen Erfolgsfaktor.“ Nur: Wenn konkurrierende und – vor allem – etablierte und gewohnte Systeme in einem Unternehmen laufen, dann wird das mittelfristig zum Problem. Unterschiedliches Orderverhalten, differierende Lieferanten und Produkte, verschiedene Preise, zwei eigene Vertriebssysteme, das führt zwangsläufig zu Problemen.Bei ihrer Gesellschafterversammlung Ende Juni hat die Kooperation Nägel mit Köpfen gemacht und die Integration der beiden Zentrallagergesellschaften mit insgesamt fünf Standorten in die Zentrale beschlossen. Damit ist der Weg frei für die Umsetzung der neuen Strategie „Logistik 2014“. Sie soll es der Verbundgruppe ermöglichen, logistische Prozesse zentral zu steuern, „erhebliche“ Gesamteinsparpotenziale bringen und nachhaltig die Wettbewerbsfähigkeit der Gesellschafter zu stärken.Dabei brauchte es allerdings mehrerer Anläufe, bis eine erfolgreiche Geburt gemeldet werden konnte. Noch im vergangenen Jahr wurde der erste Vorschlag zurückgezogen, weil die Vorbehalte gerade vieler nördlicher Hagebau-Gesellschafter gegenüber einem drohenden Einflussverlust auf die ihnen gehörenden Lager groß waren.„Der Markt zwingt uns, die Logistik in die eigene Hand zu nehmen“, begründet aber Geschäftsführer Hartmut Goldboom die Neuorientierung und verweist auf die veränderten Rahmenbedingungen: Sowohl im Fach- als auch im Einzelhandel sieht sich die Hagebau massiv gestiegenen Kundenansprüchen gegenüber. Profis und Endverbraucher erwarten ein breites und tiefes Sortiment und eine kurzfristige Warenverfügbarkeit. Gleichzeitig fordern sie eine attraktive Preisgestaltung. Das stelle die Händler vor riesige Herausforderungen, da sie immer mehr Produkte vorhalten müssen. „Unsere Wettbewerber im Einzelhandel haben sich hinsichtlich der Logistik bereits entsprechend aufgestellt. Daher mussten wir kurzfristig handeln“, betont Goldboom.Weiteren Druck erfahre der Handel von Seiten der Industrie, die Kleinmengenlogistik zunehmend verteuere. Der Händler müsse also entweder die höheren Preise bezahlen oder selbst Lagerflächen aufbauen – beides belaste seine Rendite. Bei Großmengenlieferungen der Hersteller würden die Lagerflächen des Gesellschafters außerdem derart beansprucht, dass eine Mehr-Lieferanten-Strategie kaum noch möglich sei. Der Händler müsse sich für das System eines bestimmten Industriepartners entscheiden und mache sich…
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