Tobias M. Koerner
Tobias M. Koerner, Vice President Global Sales der Husqvarna Group, Gardena Division, und Mitglied des Aufsichtsrats der GS1 Germany.
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Stammdaten

Stammdaten sind Chefsache

Artikelstammdaten werden von deutschen Unternehmen immer noch stiefmütterlich behandelt. Dabei sind sie von enormer strategischer Bedeutung.
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Einfache Fragen sind einfach zu beantworten. Das sollte man zumindest meinen. Doch die an sich einfache Frage, wie groß und schwer ein bestimmter Artikel ist oder wie viele Stück ein Gebinde enthält, ist offenbar nicht immer ganz so einfach zu beantworten. Dabei sind es gerade diese fundamentalen Angaben, die es dem Handel - stationär wie online - überhaupt erst ermöglichen, den Überblick über sein Sortiment bestehend aus vielen Tausend Artikeln von einer Vielzahl von Lieferanten zu behalten. Diese Informationen sind die Basis der gesamten Planung, der Bestandsführung und des Orderverhaltens.
Aus diesem Grund müssen Handel und Hersteller gleichermaßen ein sehr hohes Interesse an exakten, aktuellen und verlässlichen Artikelinformationen in Form von Stammdaten haben. Hinzu kommt die Notwendigkeit für klare Prozesse zum Austausch dieser Daten. Dabei geht es um Übertragungswege, Aktualisierungszyklen und nicht zuletzt um einheitliche Datenformate. 
So einleuchtend diese Forderungen klingen, so unbegreiflich ist die in unserer Branche noch immer verbreitete Praxis, dass anstatt zentraler Datenbanken, über die Artikelstammdaten in hoher Qualität jederzeit abrufbereit stehen, nach wie vor der Excel-Wahnsinn herrscht. Da werden nach wie vor bilateral unzählige Tabellendateien in jeweils anderen Vorlagen von Hand erstellt und zwischen den Lieferanten und dem Handel hin und her geschickt. Dieses Verfahren ist nicht nur äußerst aufwändig, sondern trotz des größten Bemühens der Mitarbeiter um Sorgfalt unweigerlich auch fehleranfällig. Auch kann man nie sicher sein, den aktuellsten Stand der Daten vorliegen zu haben.
Es ist nicht so, als seien diese Forderungen neu oder als gäbe es noch keine Lösungen dieses Problems. Andere Branchen - allen vorweg der Lebensmitteleinzelhandel - praktizieren seit langem gemeinsame und standardisierte Datenbanken für Stammdaten. Aber offenbar ist der Leidensdruck in der DIY- und Gartenbranche noch nicht groß genug, sich auf breiter Basis durchzuringen und sich diesen existierenden und nachweislich funktionierenden Systemen anzuschließen. Dabei können sowohl die Industrie als auch der Handel von exakten und verlässlichen Datenprozessen nur profitieren.
Eine Veränderung der Prozesse im Stammdatenmanagement kann man jedoch nicht den…
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