Weber-Stephen, Hans-Jürgen Herr
Hans-Jürgen Herr: „Jedes Unternehmen tut gut daran, sich immer Optionen offenzuhalten.“
diy plus

Weber-Stephen

Keine Auswirkungen auf das Europageschäft

Webers EMEA-Chef Hans-Jürgen Herr zum amerikanisch-europäischen Handelsstreit, zu unilateralistischen Gefahren und zur Frage, ob der Grillmarkt gesättigt ist.
diy immer dabei – Lesen Sie, wo, wann und wie Sie wollen.
  • Print-Ausgabe direkt per Post
  • Ausgaben auch als E-Magazin
  • Immer verfügbar – auf PC und Mobil
  • Online-Archiv seit 1990
Abonnement Print & Online
Testangebot
Direkt weiterlesen

Welche konkreten Auswirkungen haben die europäischen Gegenreaktionen auf Weber?


Wir sind bei Weber aufgrund unserer globalen Produktionsstruktur nur marginal von der Gegenreaktion betroffen und werden kurzfristig keine Auswirkungen auf unser Europageschäft spüren. Mittelfristig sieht es bis dato ebenso aus, aber wir leben nun mal nicht in Zeiten von stabilen Situationen. Ich denke, jedes Unternehmen tut gut daran, sich immer Optionen offenzuhalten. Es scheint sich jedoch die Situation insgesamt zwischen den USA und Europa etwas entspannt zu haben.

Kann der Handelsstreit mittel- oder langfristig zu Produktionsverlagerungen führen (siehe aktuell Tesla, Harley Davidson etc.)?


Das Thema, wie und wo produziert wird, ist bei uns in Zeiten von stark wachsenden Auslandsmärkten natürlich immer Teil der Tagesordnung. Da spielen aber Punkte wie Marktnähe, Frachtkosten oder auch Produktneuentwicklungen eine stärkere Rolle in den Überlegungen. Im Moment kann ich aber keine gravierenden Änderungen unserer Produktionsstruktur sehen.

Bedroht der Unilateralismus die Welthandelsordnung?


Mit Sicherheit müssen wir die globalen Tendenzen mit Sorge sehen. Wir wirtschaften in Strukturen, die sich entwickelt und bewährt haben, selbst wenn auch ohne diese Turbulenzen Platz für Verbesserungen wäre. Die Stabilität dieser Strukturen ist im Moment in Frage gestellt. Da gibt es sicherlich nichts zu beschönigen. Mich stimmt trotzdem optimistisch, dass die wirtschaftliche Verflechtung mittlerweile so weit vorangeschritten ist, dass der angeblich erkannte Vorteil schnell an anderer Stelle zum Bumerang wird. Meine Hoffnung beruht darauf, dass dies rechtzeitig erkannt wird.

Wie wird sich das Handels­geschäft mit den USA weiterentwickeln?


Mit Sicherheit ist es schwierig, dies zu beantworten. Ähnlich verhält es sich mit dem Brexit. Wenn Sie mich nach einer Prognose fragen, wird es gerade durch die Tatsache, dass Wirtschafts- und Handelspolitik die Denke bestimmt, tragbare Lösungen geben. Der wirtschaftliche Austausch wird im Sinne erfolgreicher Geschäfte - was immer zweiseitig ist - geregelt werden. Ich denke, die Verbraucher werden weiterhin die Produkte wollen, die sie schätzen und 'lieb' gewonnen haben. Und Verbraucher sind Bürger.

Laufen amerikanische Produk­te Gefahr,

Zur Startseite
Mehr zum Thema
Lesen Sie auch