Toom, Schkeuditz, 1991
Januar 1991: Toom baut in Schkeuditz und geht damit nach Ostdeutschland.
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40 Jahre Toom Baumarkt

Zwischen Kaufmanns­tradition und Achterbahnfahrt

Toom Baumarkt, fast seit Anbeginn seiner 40-jährigen Geschichte dem Kölner Rewe-Konzern zugehörig, war nie marktschreierisch laut wie einige Mitbewerber in der Branche. Dass sich einer der größten Baumarkthändler der deutschen DIY-Branche jedoch langweilig oder auch nur gradlinig entwickelt hat, kann man aber keineswegs behaupten.
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Die Keimzelle des "Top-5-Mitglieds" liegt indes nicht in Köln, wo die Rewe heute Ihren Zentralsitz hat, sondern in Hessen. Toom Baumarkt geht auf die Initiative eines Unternehmers zurück, der früh einen ähnlichen Ruf als Handelspionier genoss wie die Albrecht-Brüder - nämlich Willi Leibbrand. Dieser hatte aus dem vom Vater gegründeten Lebensmittel-Großhandel ein florierendes Filial-Geschäft mit Sitz in Bad Homburg gemacht. Er gründete dafür einige bekannte Supermarkt-Linien, darunter Penny Markt und: Toom.
Verstärkung bekam Visionär Leibbrand von einem damals als ideenreich wie umtriebig bekannten Manager namens Klaus Wiegandt. Der ehemalige Gewerkschafter stieg übrigens nach dem Verschmelzen der Leibbrand-Gruppe mit der Rewe bis in den Handels-Olymp auf - und gelangte bis an die Spitze der Metro.
Doch zurück zu den Gründerjahren: Eher unbemerkt brachten Leibbrand und Wiegandt Ende 1978 den Prototypen des Toom Baumarktes ans Netz. Beide sahen in einer Flächengröße von rund 2.500 m² nahezu das Ideal zur Präsentation aller wichtigen Sortimente.
Das für heutige Verhältnisse höchstens als Kleinfläche firmierende Konzept kam bei den Kunden übrigens so gut an, dass 1981 schon zehn Märkte am Netz waren. Und die hatten echte Besonderheiten zu bieten. Zitat aus der diy vom März 1982: "Zusammenstellung und Platzierung des Sortimentes sprengen den Rahmen dessen, was man sich landläufig unter einem Bau- und Heimwerkermarkt vorstellt."
Tatsächlich: Da standen Paletten mit Mörtel, Beton und Gips einträchtig neben Regalen mit Oberhemden, Socken, Bettwäsche und: Bier. So agierte keiner der ebenfalls aufstrebenden Mitbewerber. Mag man über den damaligen Sortimentsmix lächeln - in Sachen Service sahen die Mitbewerber eher alt aus:  Auf 2.000 m² bot Toom rund 40 Vollzeitkräfte auf, meist ausgebildete Handwerker. Ab 200 Mark Einkaufswert gab's Lieferung frei Haus. Das sorgte für Beliebtheit bei den Kunden.
Doch Expansion im großen Stil ist eine teure Sache. Zwar führte Willi Leibbrand seine LEH-dominierte Gruppe schon früh über die 10-Mrd.-Mark-Umsatzschwelle - aber für den ganz großen Wurf brauchte es einen Partner mit mehr Potenzial. Und so fanden sich Leibbrand und die damals ebenfalls deutlich aufstrebende Rewe schon Anfang der 1970er Jahre zusammen, wenig später zu gleichen Teilen.
Das Erfolgsduo funktionierte - und trennte sich gütlich: 1989 löste Leibbrand seine Unternehmensgruppe auf, nachdem er vollständig an Rewe verkauft hatte - die Initialzündung für die Expansion der…
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