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Corona 2021

Welchen Lockdown hätten wir denn gern?

Wir begehen einen denkwürdigen Geburtstag, denn seit gut einem Jahr bestimmt ein Virus unser Leben, unseren Alltag, unsere Gesellschaft, Politik und Wirtschaft - eine Bilanz. 
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Die Spannweite ist breit: Zwischen „Plötzlich irrelevant“ (Die Welt) bis zu „Corona-Helden“ (Schwäbische Zeitung) lauteten die Schlagzeilen deutscher Tageszeitungen im Dezember 2020 und im Januar 2021, die deutschen Bau- und Gartenmärkte betreffend. Die Coronapandemie, hervorgerufen durch das Covid-19-Virus und dessen unsägliche Mutationen, hält Deutschland, Europa und die gesamte Welt weiterhin in Atem, zwingt Wirtschaft und Gesellschaft immer neue Hygiene- und Lockdown-Regeln auf und scheint sich leider zu einem ständigen Begleiter zu entwickeln.

Die Erwartung beziehungsweise Hoffnung so Mancher, Corona möge nach dem Sommer 2020 wie ein Spuk wieder verschwunden sein, hat sich nicht bewahrheitet, stattdessen leider aber die skeptischen Prognosen der meisten Virologen, Epidemiologen und Medizinstatistiker: Sie sagten eine zweite, ja dritte Welle im Herbst und Winter 2020/2021 voraus. Während sich die Bevölkerung und auch die meisten politisch Verantwortlichen im Juli und August 2020 vermeintlich sicheren Outdoor-Vergnügungen widmeten, schlummerte Covid-19 nur und bereitete sich in Wirklichkeit auf seine Rückkehr vor.

Die Baumarkt- und Gartencenterszene hatte den ersten Lockdown im Frühjahr und Frühsommer 2020 auch für sich selbst doch überraschend gut überstanden. Die allermeisten Baumarktbetreiber meldeten bis in den Herbst 2020 hinein zweistellige Umsatzzuwächse, Sortimente wie Garten und Farben wurden besonders nachgefragt (Gardena meldete für die ersten drei Quartale ein Umsatzplus von 18 Prozent) und so mancher Hersteller hatte Probleme, frist- und mengengerecht zu liefern – sei es wegen Nachschub- und Logistikproblemen, Rohstoffengpässen oder weil beispielsweise schlicht Etiketten und Dosen Mangelware waren.

Frühjahr 2020: Warteschlangen bei Bauhaus in Karlsruhe
Frühjahr 2020: Warteschlangen bei Bauhaus in Karlsruhe

Die Deutschen blieben zuhause und machten das Beste aus der vermeintlich rasch vorübergehenden misslichen Situation: Da man nicht verreisen konnte oder wollte, wurde renoviert und saniert, kümmerte man sich um Garten und Balkon. Die Prioritätenverschiebung macht auch der Dornieden-Wohnbarometer deutlich: Demnach gaben 65 Prozent der Befragten im Alter von 25 bis 69 Jahren an, dass ihnen während der Corona-Pandemie eine eigene Terrasse und ein eigener Garten deutlich wichtiger geworden seien. Und: Auf einen separaten Raum für das Homeoffice legen aufgrund der Corona-Situation 43 Prozent der Befragten mehr Wert – insbesondere diejenigen mit Kindern im Haushalt (53 Prozent).

Der Umsatzsegen war der…

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