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In diesem diy-Heft räumen wir dem Thema „Aus- und Weiterbildung“ über 18 Seiten ein. Es ist ein Schwerpunkt zu einem Thema, das bestens für Sonntagsreden geeignet ist. Auf Kongressen und Messen, auf Podiumsdiskussionen und digitalen Veranstaltungen wird dann immer betont, wie wichtig Weiterbildung doch sei, wie sehr gut ausgebildete Mitarbeiter über das Wohl und Wehe der Unternehmen (mit-) entscheiden würden, dass man die Dringlichkeit einer Aufwertung erkannt habe und dass „die Branche“ unbedingt ein schlüssiges Gesamtkonzept brauche, um vor allem – aber nicht nur – das Ansehen des Handels bei potenziellen Arbeitskräften aufzuwerten.

Die Zahlen in der aktuellen „Statistik Baumarkt + Garten 2021“ der diy-Fachredaktion zeigen, dass zumindest die Anzahl der Mitarbeiter der fünf meldenden Baumarktunternehmen (Obi, Bauhaus, Hornbach, Toom und Globus Baumarkt) seit 2013 gestiegen ist: immerhin um fast 23.000 auf beinahe 116.500 Ende 2020. Das ist ein Anstieg von über 24,5 Prozent. Nicht schlecht. Nicht ganz so spektakulär fällt der Anstieg aus, betrachtet man die Entwicklung der Mitarbeiteranzahl auf 1.000 Quadratmeter Verkaufsfläche im gleichen Zeitraum: Diese stieg um bescheidenere 7,3 Prozent von 8,2 auf 8,8. Gleichzeitig wuchs der Umsatz, der von jedem Baumarktmitarbeiter erwirtschaftet wurde von 209.099 auf 233.110 Euro an – das ist ein Plus von fast 11,5 Prozent.

Es tut sich was, aber eher in einem kleineren Rahmen. Eine wirkliche „Beschäftigungs- und Qualifizierungsoffensive“ für die deutsche DIY-Branche, mit der man ja in erster Linie den digitalen Wettbewerbern und Portalbetreibern Paroli bieten will, sieht anders aus. Spricht man mit Personalverantwortlichen, so wird schnell deutlich, dass so richtig zufrieden fast keiner mit der aktuellen Situation ist, dass man gerne mehr tun würde – aber auch ja: das liebe Geld!

Corona hat die Lage eher noch einmal verschärft. Digitale Lösungen und Angebote sind schön und gut, wenn aber die Lerninhalte auf reine Verkaufssteigerung und weniger auf Mitarbeiterqualifizierung ausgelegt sind, wenn manche Lerninhalte eher Schrott sind oder zu bestimmten Sortimenten ganz fehlen, dann nutzt auch die beste Bildungsplattform nichts. Es hilft nichts: Aus- und Weiterbildung führen leider nur allzu oft ein Leben im Halbschatten, dabei hätten sie doch das volle Sonnenlicht verdient.

Das Oberthema „Weiterbildung/Qualifikation“ greifen wir in der Septemberausgabe noch einmal auf. Dann befassen wir uns damit, was die Handelsunternehmen…

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