Wann kommt sie denn nun, die DIY-Wende, der Wirtschaftsaufschwung auch in der hiesigen Home-Improvement-Branche? Vielleicht ist die Frage falsch gestellt, denn Warten auf bessere Zeiten hat die Zeiten noch nie verbessert. Die Frage muss lauten: Wie soll sie denn kommen, diese Wende?
Dass es der Baumarktbranche nicht gut geht, ist sicherlich nicht die Frage, auch wenn Albrecht Hornbach dem Handelsblatt gesagt hat, dass sich die Branche permanent selbst schlechtrede: „Dabei nagt keiner am Markt am Hungertuch.“
Das mit dem Hungertuch stimmt sicherlich, die Sache mit dem Sich-selbst-Schlechtreden kann man genauso sicher auch anders sehen. Ich finde: Statt sich über diese Formulierung aufzuregen, sollte man die Mahnung, die der Chef der knapp sieben Milliarden Euro schweren drittgrößten deutschen Baumarktgruppe ausgesprochen hat, als genau das verstehen: als Mahnung, doch lieber auf das zu schauen, was diese Branche kann und leistet.
Sie kann zum Beispiel sehr wohl mit Krisen umgehen und auch aus einer Krise wie der aktuellen Perspektiven für die Zukunft entwickeln. Wenn Sie in diesem Heft weiterlesen, stoßen Sie buchstäblich auf jeder Seite auf den Innovationswillen.
Globus Baumarkt-Chef Timo Huwer etwa, dem das augenblickliche Kaum-Wachstum natürlich nicht gefällt, denkt über Smart-Store-Konzepte nach – obwohl ihm die Herausforderungen für ein Unternehmen seiner Größenordnung völlig klar sind.
Oder nehmen wir das Beispiel Hornbach selbst: Das Unternehmen hat – wie andere Marktbegleiter auch – rechtzeitig die Chancen im Ausland erkannt und generiert nun dort den größeren Teil seines Umsatzes und Wachstums.
Die Branche hat es auch verstanden, die anfänglichen Fehler (entstanden auch aufgrund anfänglicher Schläfrigkeit) wettzumachen und durchdachte Omnichannel-Konzepte aufzusetzen. Auch dazu äußert sich Timo Huwer in diesem Heft, auch dazu passen Meldungen wie die, dass Bauhaus seinen Einstieg ins Marktplatzgeschäft vollzogen hat.
Und dann blättern Sie bitte weiter in den Industrieteil des diy-Fachmagazins: Ausgabe für Ausgabe stellen die Hersteller unter Beweis, dass die Home-Improvement-Industrie, dass die DIY- und Garten-Branche sehr wohl weiß, wo der Hammer der Innovation hängt, sei es nun in Bezug auf Produkte oder auf Prozessen.
Schon klar: Das Heil der Branche wird nicht einfach aus dem Internet kommen, es darf nicht ausschließlich aus dem Ausland zu uns herüberscheinen und nicht nur aus den Entwicklungsabteilungen der Hersteller erwartet werden.
Es kommt schon…












