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B+L | Langfassung

Der Green Deal und die Baumärkte

Um klimaneutral zu werden, muss der Bau energieeffiziente und zirkuläre Lösungen entwickeln. Das betrifft auch den DIY- und Baustoffhandel.
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Die europäische Bauwirtschaft steht vor einer weitreichenden Transformation. Die Umgestaltung des Gebäudebestands hin zu Klimaneutralität und steigende Anforderungen an die Zirkularität von Baustoffen werden den Wirtschaftsbereich in den kommenden Jahren grundlegend verändern. Erste Schritte dieser Transformation wurden bereits getan, beispielsweise durch den verstärkten Ausbau erneuerbarer Energieträger im Bereich der Heiztechnik. Andere Aufgaben, wie die umfassende Sanierung der Gebäudehülle oder die Reduzierung von Bauabfällen, werden in den kommenden Jahren an Bedeutung gewinnen.

Ein zentraler Treiber beim klimaneutralen Umbau des Gebäudebestands ist der europäische Green Deal, der von den Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) in nationale Programme und Strategien umgesetzt wurde. Sowohl Deutschland und Österreich als auch die Schweiz als Nicht-EU-Mitglied wollen bis spätestens 2050 Klimaneutralität im Gebäudebestand erreichen. Österreich plant die Umsetzung dieses Ziels bereits für das Jahr 2040.

Der Green Deal und die daraus abgeleiteten nationalen Pläne geben verbindliche Ziele für den Neubau und die Sanierung des Gebäudebestands vor. Beispielweise sollen alle Gebäude mit einer Energieeffizienzklasse unter D bis zum Jahr 2030 energetisch saniert werden. In den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union müssen damit bis zum Jahr 2033 mehr als drei Millionen Wohngebäude pro Jahr energetisch saniert werden, wenn ein klimaneutraler Gebäudebestand bis zum Jahr 2050 erreicht werden soll. Zu diesem Ergebnis kommt die neue Studie „Nachhaltigkeit in der Bauwirtschaft: Zirkularität und der europäische Green Deal“ des Bonner Marktforschungsinstitut B+L. Als energetische Sanierung werden dabei gleichermaßen der Austausch der Heizungsanlage, Dämmmaßnahmen oder der Austausch von Fenstern betrachtet. Damit ergeben sich in den kommenden Jahren weitreichende Potenziale für die ausführenden Unternehmen und die Zuliefererindustrie. In Deutschland, Österreich und der Schweiz besteht in den kommenden Jahren ein hoher Bedarf an energetischen Sanierungen, wie die B+L in ihrer Studie berechnet hat.

Dabei sind es jedoch nicht zwangsläufig die ältesten Gebäude, die den höchsten Sanierungsbedarf haben. Viele Vorkriegsgebäude wurden aufgrund ihrer schlechten Energiebilanz bereits in den vergangenen Jahren saniert. Das größte Sanierungspotenzial sieht die B+L bei Gebäuden, die zwischen den 1960ern und 1980ern gebaut wurden. Wie umfangreiche Befragungen von Eigenheimbesitzern…

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