Katharina Tillmann ist seit acht Jahren für den Farbenhersteller tätig.
Katharina Tillmann ist seit acht Jahren für den Farbenhersteller tätig.

Alpina | Langfassung

Der Mix macht‘s

Katharina Tillmann ist Marketingleiterin bei Alpina und trägt damit die Verantwortung für ihr Team genauso wie für die angesprochenen Zielgruppen. Worauf es dabei für sie ankommt, erläutert sie im Gespräch mit diy.   

Sie arbeiten seit acht Jahren bei Alpina. Was hat Sie damals überzeugt, dort zu arbeiten?

Katharina Tillmann: Bevor ich zu Alpina gekommen bin, habe ich bei einem anderen Farben-Hersteller gearbeitet und dort als Leitung der internen Marketing-Agentur die Produkte und die Branche lieben gelernt – bis sich dann für mich die Chance ergeben hat, zu Alpina zu wechseln.

Konkret überzeugt, bei Alpina zu arbeiten, hat mich vor allem die starke Marke. Es ist sehr selten, eine Marke mit einer solchen Tradition und Strahlkraft anzutreffen. Diese weiter auszubauen und mitgestalten zu können, hat mich sehr gereizt. Zum damaligen Zeitpunkt war Alpina gerade dabei, die sehr erfolgreiche Markendehnung zu starten und sich von einer Monomarke für weiße Innenfarben zu einer Dachmarke zu entwickeln. Eine sehr spannende Zeit also! Hinzu kam, dass Alpina Teil der DAW ist: hier vereinen sich die sehr pragmatischen, bodenständigen Werte eines Familienunternehmens mit der innovativen Power eines Konzerns. 

Kurzum, meine Affinität zur Branche hat die Basis gelegt und die persönlichen Gespräche vor Ort gepaart mit den Gestaltungsmöglichkeiten haben mich am Ende überzeugt, den Schritt zu Alpina zu gehen.

 

Was genau sind Ihre Aufgaben?

Katharina Tillmann: Als Marketingleiterin bin ich bei Alpina für alle Aktivitäten im Marketing und Produktmanagement verantwortlich. Gemeinsam mit meinem Team entwickle ich neue Produktkonzepte, deren Auftritt im Handel und natürlich die entsprechenden Kommunikationskampagnen.

Ganzheitlich betrachtet ist es aber vor allem meine Aufgabe, die Marke Alpina zu stärken, weiterzuentwickeln und zukunftsfähig zu halten. Mein Ziel ist es, die Marke weiterhin so erfolgreich und lebendig zu halten, wie sie aktuell ist. Dazu begeistern wir alte und neue Zielgruppen und setzen mit innovativen Produkten neue Impulse.

Das bedeutet auch, unseren Weg zu einer breiten Dachmarke konsequent weiterzugehen und die Marke Alpina digital erlebbar zu machen.

 

Warum sind Führungspositionen der DIY- und Gartenbranche Ihrer Ansicht nach noch größtenteils mit Männern besetzt?

Katharina Tillmann: Schwer zu sagen. Ich selbst bin seit über 15 Jahren in der Branche und habe den Eindruck, dass sich in der Zeit schon einiges verändert hat – und diesen Weg wird die Branche auch weiter gehen.

 

Wie ist es bei Alpina?

Katharina Tillmann: Bei Alpina hat sich unser Führungsteam in den letzten zwei Jahren stark verändert und verjüngt. Meine beiden Kollegen im Führungsteam sind männlich. Ich bin fest davon überzeugt, dass uns dieser Mix in Alter und Geschlecht dynamischer, kreativer und schlussendlich einfach besser macht.

Wie sieht es bei Ihnen persönlich und im Unternehmen mit Frauenförderung aus?

Katharina Tillmann: Ich glaube generell daran, alle meine Mitarbeitenden passend zu ihren Stärken und Karriereplänen zu fördern. Ziel muss sein, den richtigen Menschen für die Stelle zu finden. Darauf aufbauend ist mir dann wichtig, die Diversität der an uns gestellten Aufgaben und Herausforderungen auch in der Zusammensetzung meines Teams widerzuspiegeln. Deshalb freue ich mich, dass wir im Marketing ein schlagkräftiges Team aufgestellt haben, in dem wir eine große Alters-Bandbreite abbilden und in dem Männer und Frauen sich die Waage halten. Das macht uns insgesamt besser!

Frauenförderung heißt für mich vor allem, Wege frei machen, Möglichkeiten aufzeigen, als Mentorin zur Verfügung zu stehen und Kolleginnen zur Seite zu stehen, besonders wenn es mal schwierig wird. Ich bin überzeugt, dass dieser persönliche Kontakt viel bewegen kann.

Außerdem gibt es bei uns mit Women@DAW seit Jahren ein gut funktionierendes Frauennetzwerk, das standort- und funktionsübergreifend unter dem Motto „Be linked. Be inspired.“ agiert. 

 

Wie würden Sie Ihren Führungsstil beschreiben? Was ist Ihnen dabei besonders wichtig?

Katharina Tillmann: Er ist involvierend und kooperativ, zielstrebig und ergebnisorientiert sowie transparent und ehrlich. Mir persönlich ist es besonders wichtig, Menschen mitzunehmen, zu begeistern. Ich glaube, dass sich am meisten bewegen lässt, wenn wir alle mit viel Herzblut an unseren Themen arbeiten. Dazu gehört für mich auch, meinem Team möglichst viel Freiraum und Gestaltungsspielraum zu lassen – und dabei trotzdem immer als Sparringspartner zur Verfügung zu stehen.

 

Farben sind ja tendenziell eher ein Frauenthema. Spüren Sie da Vorteile in Ihrer Tätigkeit oder ist es eher geschlechtsunabhängig?

Katharina Tillmann: Tatsächlich ist das gar nicht immer so deutlich, ob das eher ein Frauen- oder ein Männerthema ist. Dispersionsfarben und Lacke sind für viele erstmal sehr technische, chemische Produkte – bei denen vor allem Performance-Aspekte relevant sind. Wenn wir über die Bunt-Sortimente mit einem hohen Gestaltungsanspruch reden, verändert sich der Fokus; Emotionen und Kreativität werden viel wichtiger. Wer sich jetzt in welchem Bereich wohler fühlt – das ist gar nicht immer so eindeutig wie man vielleicht denkt.

Abgesehen davon bin ich fest davon überzeugt, dass ein intensives Zielgruppenverständnis im Marketing absolut notwendig ist. Wir entwickeln unsere Sortimente mit viel Bedacht genau so, dass sie passgenau für unsere Kundinnen und Kunden sind – denn sie müssen sich abgeholt und begeistert fühlen. Das ist der entscheidende Erfolgsfaktor.

Für die Entwicklung mancher Sortimente hat es mir also sicher das eine oder andere Mal geholfen, dass ich mich sehr gut in unsere Kundinnen reinversetzen und sie glaubwürdig vertreten kann. Ob das jetzt etwas mit meinem Geschlecht oder meiner Leidenschaft für Interior Design zu tun hat – wer weiß?

 

Sprechen Sie in der Kundenkommunikation gezielt Frauen an?

Katharina Tillmann: Ja, definitiv. Bei unseren Bunt- und Kreativsortimenten im Bereich Wandfarben und Lacke ist unsere Zielgruppe größtenteils weiblich. Über 80 Prozent aller Entscheidungen im Bereich Wohnen und Gestaltung werden von Frauen getroffen – das kommt besonders bei Fragen der Farbtonauswahl zum Tragen. Daher sprechen diese Sortimente und ihre Kommunikation gezielt Frauen an – und das mit großem Erfolg: Mit dem Launch des Feine Farben Sortimentes haben wir es geschafft, eine sehr interieur-affine, weibliche Zielgruppe anzusprechen und in die Baumärkte zu locken. Einer der Erfolgsfaktoren ist die sehr spezifische und genau auf die weibliche Zielgruppe ausgerichtete Kommunikation, die die Kundin genau an ihren Touchpoints abholt. Seitdem ist dieses Marktsegment aus dem Farbenmarkt nicht mehr wegzudenken.

Alpina spricht mit dem Feine Farben Sortiment eine weibliche Zielgruppe an. 
Alpina spricht mit dem Feine Farben Sortiment eine weibliche Zielgruppe an. 

Dies ist die Langversion des Beitrags aus der Printausgabe diy 3/2023

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