Rainer Strnad
diy plus

Kommentar

Es kann nur besser werden

diy immer dabei – Lesen Sie, wo, wann und wie Sie wollen.
  • Print-Ausgabe direkt per Post
  • Ausgaben auch als E-Magazin
  • Immer verfügbar – auf PC und Mobil
  • Online-Archiv seit 1990
Abonnement Print & Online
Testangebot
Direkt weiterlesen

Der Aufschwung ist da. Vielleicht. Eventuell. Möglicherweise. Oder auch nur ein Aufschwüngle? Es kommt darauf an, wen man danach fragt, wie es nun weitergeht in der DIY-Branche.

Kaum zu Optimismus neigen nach wie vor alle, die mit Baustoffen zu tun haben. „So etwas habe ich in 40 Jahren noch nicht erlebt. Die Bauunternehmer haben einfach keine Anfragen“, lautet eine typische Aussage. So wie die Krise im vergangenen Jahr nicht gleich angekommen ist, weil die Aufträge noch abgearbeitet wurden, wird sie auch nicht gleich wieder gehen, nur weil jetzt einige Indikatoren freundlicher aussehen.

Immerhin: Positive Signale gibt es. So hat das Ifo-Institut im April zum dritten Mal in Folge einen Anstieg des Geschäftsklimaindex gemessen, auch in Handel und Bauhauptgewerbe. Destatis meldet für Februar erstmals wieder einen Anstieg der Wohnbauanträge.

Und was sagen die Akteure im Baumarkt? Die kleineren Projekte im Bereich Sanierung, Renovierung und Modernisierung laufen wieder an. „Sanremo boomt“, hieß es beispielsweise auf der Messe Farbe, Ausbau & Fassade Ende April. „Es zieht wieder an.“ Und Toom-CEO René Haßfeld spricht im diy-Interview (ab Seite 10) vom hohen Sanierungsbedarf im Wohnungsbestand als Chance für die Baumarktbranche.

Etwas trockener könnte man auch kommentieren: Es kann nur besser werden. Diese Einschätzung legt die Analyse meines Kollegen Michael Greiner nahe, der sich für die Statistik Baumarkt + Garten 2024 die Zahlen genauer angesehen hat und von 2023 als einem „schwarzen Jahr“ spricht (Seite 16). Beim Arbeiten mit den langen Reihen ist ihm aufgefallen: Trotz aller Aufs und Abs der letzten Jahre lagen die Umsätze der deutschen Betreiber im In- und Ausland bislang stets oberhalb der langjährigen Wachstumslinie von jährlich 3,7 Prozent zwischen 1994 und 2022. Doch 2023 war dies erstmals nicht mehr der Fall – sie lagen darunter. Obendrauf kam eine enorme Inflation, die Nominales noch stärker ins reale Minus drückte. Nicht gut.

Kann man daraus zwingend schließen, dass es nicht noch tiefer hinuntergeht? Natürlich nicht. Man kann aber Augen und Ohren aufmachen und sehen, was die Branche dafür tut, um aus dem Tief herauszukommen. So stellt die Industrie trotz klammer Budgets fleißig Innovationen vor, und der Handel beispielsweise erarbeitet in Zeiten des Personalmangels Lösungen, wie die Beratung durch digitale Unterstützung sichergestellt werden kann.  

Pessimismus sieht anders aus. Da sollte mehr als ein Aufschwüngle drin sein.

 

Herzlichst Ihr

Rainer

Zur Startseite
Mehr zum Thema
Lesen Sie auch