Die Reduktion von Verpackungsmüll ist für die Mehrheit der deutschen Konsumenten ein zentrales Kaufkriterium, zeigt die „Sustainable Product Packaging“-Studie der Strategieberatung Simon-Kucher. 66 Prozent der Befragten halten demnach möglichst wenig Verpackung für das wichtigste Nachhaltigkeitsmerkmal, ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Vorjahr. Auch recycelte, recycelbare und biologisch abbaubare Materialien werden von mehr als 60 Prozent der Umfrageteilnehmer befürwortet. CO2-Bilanzen hingegen bleiben für viele nachrangig. „Verbraucher wollen sichtbare, einfache Lösungen“, weiß Dr. Daniel Bornemann, Senior Partner bei Simon-Kucher.
63 Prozent der Befragten nehmen Marken mit nachhaltigen Verpackungslösungen positiver wahr. „Allerdings gilt: Die Transparenz muss stimmen. Konsumenten erwarten nachvollziehbare Informationen zu Materialien und Umweltauswirkungen – idealerweise durch Labels, QR-Codes oder anerkannte Zertifizierungen“, erklärt Senior Director Mark-Daniel Rentschler.
54 Prozent der Befragten sind aktuell bereit, mehr für nachhaltige Verpackungen zu zahlen – ein Rückgang gegenüber den Vorjahren (2021: 81 Prozent, 2022: 72 Prozent, 2023: 62 Prozent, 2024: 64 Prozent). Der akzeptierte Aufpreis liegt heute bei durchschnittlich 8 Prozent. Besonders jüngere Zielgruppen, urbane Haushalte und einkommensstärkere Gruppen zeigen sich laut den Studienergebnissen überdurchschnittlich zahlungsbereit. „Nachhaltigkeit wird als Erwartung an Marken gesetzt – bezahlt wird sie aber nur noch selektiv“, sagt Senior Director Stephanie Sparber.
62 Prozent der Befragten akzeptieren optische Veränderungen zugunsten nachhaltiger Verpackung. Doch sobald die Funktion beeinträchtigt wird, sinkt die Kompromissbereitschaft deutlich. „Verpackung muss also sowohl ökologisch als auch funktional überzeugen“, hält Bornemann fest.
74 Prozent der Befragten begrüßen gesetzliche Vorgaben zur Reduktion unnötiger Verpackung, wie seit Februar 2025 durch die EU-Verpackungsverordnung vorgegeben.
