Die DIY-Marke Color Expert wird zwar unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten entwickelt, aber immer mit Fokus auf Gelingsicherheit. Dazu gehören Ergonomie ebenso wie schnelle und einfache Arbeit sowie Ergebnisse, die den Anwender zufriedenstellen.
Die DIY-Marke Color Expert wird zwar unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten entwickelt, aber immer mit Fokus auf Gelingsicherheit. Dazu gehören Ergonomie ebenso wie schnelle und einfache Arbeit sowie Ergebnisse, die den Anwender zufriedenstellen.

Storch-Ciret

Raus aus dem Silodenken

Nachhaltigkeit ist vielschichtig. Das gilt bei der Storch-Ciret Group umso mehr, betrachtet man die reine Größe des ­Unternehmens – und den Fakt, dass hier jeder für das Thema Verantwortung trägt. 

Bestandsaufnahme ist an­gesagt bei der Storch-Ciret Group. Der Malerwerkzeughersteller hat seine vielfältigen Nachhaltigkeitsbemühungen in einer ­ESG-Strategie gebündelt, um diese unternehmensweit transparent zu machen und gezielt zu steuern.

Mit über 1.600 Mitarbeitenden weltweit, fünf Werken, elf Lagerstätten, zwölf Vertriebsgesellschaften und weit über 15.000 verschiedenen Produkten ist dies eine anspruchsvolle Aufgabe. „Unsere ESG-Strategie setzt den Rahmen, in dem wir unsere Nachhaltigkeitsmaßnahmen koordinieren“, sagt Thomas Raadts, Leiter PM & Marketing. „Den Rahmen überprüfen wir fortlaufend, um uns kontinuierlich zu verbessern und den Fokus zu behalten.“

Während das Thema vor dem Jahr 2021 zwar in zahlreichen Facetten, aber vor allem dezentral in Form einzelner Projekte umgesetzt wurde, begann man im Rahmen der Initiative „Forgenerations“ gemeinsam mit einem Nachhaltigkeitsberater über umfassende Werte zu sprechen, die sowohl ökonomische, ökologische als auch soziale und Governance-Aspekte einschließen.

Der Entschluss, alle Maßnahmen zu bündeln, kam nicht nur aus eigenem Antrieb. Auch gesetzliche Vorgaben und steigende Kundenerwartungen an mehr Transparenz hinsichtlich nachhaltiger Kennzahlen spielten eine Rolle. Aus diesem Grund startete im Jahr 2023 ein Projekt mit dem Ziel, den Anforderungen der CSRD-Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung gerecht zu werden. Damit war es möglich, 2024 erstmals ein Treibhausgas-Protokoll, das sogenannte GHG-Reporting, zu erstellen. Das erklärte Ziel: Bis 2030 sollen die Emissionen um 42 Prozent reduziert werden.

Das gesamte Sortiment, das unter dem Dach der Storch-Ciret Group vertrieben wird, ist riesig.
Das gesamte Sortiment, das unter dem Dach der Storch-Ciret Group vertrieben wird, ist riesig. (Quelle: Dähne Verlag, Rinn)

Dafür investiert Storch-Ciret stetig in effizientere, nachhaltigere Maschinen, in die Nutzung erneuerbarer Energien an den Produktions-, Logistik- und Vertriebsstandorten und in die Produkte sowie deren Verpackungen. Letztere sollen nicht nur nachhaltigere Materialien enthalten, sondern auch im Transport weniger CO2 verursachen und vor allem: qualitativ hochwertig und langlebig sein. Denn nur was funktioniert, bleibt im Einsatz. Gelingsicherheit ist daher ein zentrales Prinzip des Malerwerkzeugherstellers. Wenn der Pinsel nicht gut in der Hand liegt, nach kurzer Zeit nicht mehr die gewünschten Ergebnisse erzielt oder das Klebeband mit der Zeit Farbe durchlässt, landet das Produkt schnell im Müll – und das ist alles andere als nachhaltig.

Um dem vorzubeugen, setzt Storch-Ciret besonders auf Qualitätssicherung und Produkttests. In der Anwendungstechnik überprüfen Experten unter anderem die Reißfestigkeit, Kleb- und Deckkraft, UV-Wirkung und, wie sich die Produkte auf verschiedenen Materialien verhalten. Damit können sie zum einen Empfehlungen für die Anwender vermerken und zum anderen fließen die Erkenntnisse in die Produktentwicklung ein.

Es gibt auch nicht die eine nachhaltige Produktlinie – stattdessen werden bei identifiziertem Verbesserungspotenzial hinsichtlich Materialien, Verpackung oder Anwendungsfreundlichkeit alle betreffenden Produkte auf die neue, optimierte Version umgestellt.

Dieser ganzheitliche Ansatz vereint alle Aspekte der Nachhaltigkeit und durchdringt das gesamte Unternehmen – beginnend bei klaren Verantwortlichkeiten: Alle Mitarbeitenden sind angehalten, nachhaltig zu handeln und die Weiterentwicklung aktiv voranzutreiben.

In der Anwendungstechnik werden die Werkzeuge und Klebebänder um­fassend getestet.
In der Anwendungstechnik werden die Werkzeuge und Klebebänder um­fassend getestet. (Quelle: Dähne Verlag, Rinn)

Diese Strategie hin zur ganzheitlichen Betrachtung gilt nicht nur intern, sondern prägt auch das externe Handeln. Die Wuppertaler setzen stark auf Austausch und Kooperation. Beispiele sind die Mitwirkung im Nachhaltigkeitskreis ZN3 oder die enge Zusammenarbeit mit Wirtschaftsprüfern, etwa mit Blick auf die EU-Richtlinie zur Unternehmens-Nachhaltigkeitsberichterstattung CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive), sowie mit dualen Systemen und der Verpackungsindustrie, um Lösungen zu entwickeln, die sich umweltschonend recyceln lassen.

Neben menschlicher Expertise kommt auch moderne Technik zum Einsatz, um Produkte, Konzepte und die tägliche Arbeit bei Color Expert kontinuierlich zu verbessern. So prüft eine künstliche Intelligenz etwa, welche neuen Regularien für den Anbieter von Relevanz sind. Zudem wird eine Software zur Unterstützung bei Zertifizierungen und Audits herangezogen. Automatisierung soll Prozesse in der Produktion und Verpackung effizienter gestalten.

Abfälle aus dem Spritzgussverfahren fließen direkt wieder in den Produktionsprozess ein. Die Werkzeuge, Klebebänder und Abdeckvliese von Color Expert bestehen aus bis zu 80 Prozent recycelten Materialien, auch die Verpackung wird immer wieder überprüft.

Im vergangenen Jahr wurde zudem die Unternehmensstrategie „One GSC Strategy“ verabschiedet. Aufbauend auf den Unternehmenswerten definiert sie vier tragende Säulen: „Culture & Identity“, „Customer Focus & Relevance“, „Operational Excellence“ und „Product Leadership & Innovation“.

Sich auf den Nachhaltigkeitsweg zu machen, ist eine Transformation.
Thomas Raadts,Leiter PM & Marketing bei Storch-Ciret

„Sich auf den Nachhaltigkeitsweg zu machen, ist eine Transformation“, hält Raadts fest. Es gelte, nicht alles auf einmal anzugehen, sondern einen Schritt nach dem anderen zu tun. Er beschreibt den Pfad dorthin mit einem Vergleich, der ein wenig an ein Videospiel erinnert, wenn auch mit ernsterem Thema: „Der Weg geht nicht geradeaus, manchmal gibt es Hindernisse, und dann gibt es einen Boost durch die Kurve.“

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