Color Expert nutzt internationale Fachmessen wie die FAF, die Eisenwarenmesse oder den DIY-Summit, um Innovationen vorzustellen. 
Color Expert nutzt internationale Fachmessen wie die FAF, die Eisenwarenmesse oder den DIY-Summit, um Innovationen vorzustellen. 

Storch-Ciret

Über Ländergrenzen hinweg denken

Philipp Escher, Leiter des Sortimentsmanagements beim Malerwerkzeughersteller Storch-Ciret, ist überzeugt: Internationale Kooperation ist der Schlüssel zur Kundenorientierung in einem volatilen Marktumfeld. 

Die Rahmenbedingungen im europäischen Do-it-yourself-Markt unterliegen einer zunehmenden Dynamik. Geopolitische Entwicklungen, wirtschaftliche Unsicherheiten, pandemiebedingte Nachwirkungen sowie gesellschaftliche Trends wie Upcycling oder Nachhaltigkeitsbestrebungen verändern Konsumverhalten und Marktstrukturen kontinuierlich. In einem solchen Umfeld gewinnt die Fähigkeit zur internationalen Zusammenarbeit strategisch an Bedeutung, um konsequent kundenorientiert zu handeln.

Heterogene Märkte 

Der europäische Markt für Malerwerkzeuge ist von hoher Heterogenität geprägt. Handwerkstraditionen, klimatische Bedingungen, gesetzliche Vorgaben und Kundenpräferenzen unterscheiden sich mitunter deutlich – sowohl zwischen Süd- und Nordeuropa als auch innerhalb einzelner Regionen. Während in Südeuropa klimatische Faktoren und stark verdünnte Farben das Sortiment Malerwerkzeug prägen, beeinflusst in osteuropäischen Ländern eine ausgeprägte DIY-Mentalität das Konsumverhalten. In Tschechien und der Slowakei beispielsweise werden rund 60 Prozent der Renovierungsarbeiten selbst durchgeführt, häufig mit Unterstützung aus dem privaten Umfeld.

Ein weiterer Faktor: Der Anteil an Wohneigentum liegt in einigen osteuropäischen Ländern deutlich über dem westeuropäischen Durchschnitt – teils bei über 90 Prozent – was zu einer hohen Instandhaltungs- und Renovierungsfrequenz führt. Gleichzeitig wirken sich kulturell bedingte Gewohnheiten auf Produktnutzung und Anforderungen an Werkzeuge aus: So hat etwa das Tapezieren in vielen osteuropäischen Ländern kein positives Image. Stattdessen werden Wände verputzt und gestrichen.

Vom filigranen 18-Zentimeter-Fassadenroller, der in Südfrankreich auf glatte Putzstrukturen abgestimmt wird, bis zur großflächigen 25-Zentimeter-Walze, mit der polnische Eigenheimbesitzer komplette Hausfassaden streichen, offenbart sich eine Vielfalt, die bei der Sortimentsgestaltung berücksichtigt werden muss.  

Erkenntnisse zu Trends und verändertem Kaufverhalten fließen gezielt in die Sortimentsgestaltung ein. Ein Beispiel dafür ist das CE Profi-Sortiment, in dem insbesondere der Bereich der Handwerkzeuge zur Untergrundbearbeitung breit aufgestellt ist.
Erkenntnisse zu Trends und verändertem Kaufverhalten fließen gezielt in die Sortimentsgestaltung ein. Ein Beispiel dafür ist das CE Profi-Sortiment, in dem insbesondere der Bereich der Handwerkzeuge zur Untergrundbearbeitung breit aufgestellt ist. (Quelle: Storch-Ciret)

Internationale Vernetzung 

Zentrale Entscheidungsgrundlage für Produktentwicklungen und Sortimentsanpassungen bei Storch-Ciret ist ein engmaschiges Netz aus Storechecks, Verbraucherbefragungen, Anwendungstests sowie Business-Intelligence-Auswertungen zu Abverkäufen, Retouren und Online-Bewertungen. Diese Erkenntnisse werden regelmäßig in internationalen Meetings geteilt, in denen regionale Vertriebs- und Produktmanagementteams Erfahrungen, Trends und Marktanforderungen diskutieren.

Der so entstehende Wissens­transfer ermöglicht nicht nur die bedarfsgerechte Sortimentsgestaltung in einzelnen Märkten, sondern stärkt auch die Innovationsfähigkeit insgesamt. Lösungen zur Bewältigung globaler Herausforderungen – etwa bei Rohstoffverfügbarkeiten oder Seefrachtverzögerungen – profitieren maßgeblich von diesem strukturierten länderübergreifenden Dialog.

Europäisches Kernsortiment plus lokale Varianten

Vor dem Hintergrund dieser Marktvielfalt hat sich bei Storch-Ciret ein zentrales Sortimentsmanagement als entscheidendes Instrument etabliert. Aus den Erkenntnissen von Marktanforderungen und Trends leiten sich Standards ab, die international einsetzbar sind und keiner Variation bedürfen. Daraus entsteht ein anwendungsorientierter Standard an Komponenten – etwa für Griffgeometrien, Plüschqualitäten oder Kunststoffteile –, der die Basis für das Produktprogramm bildet und in dem auch Produktions- und Logistikanforderungen berücksichtigt sind.

Ergänzt wird dieses Basissortiment gezielt durch landesspezifische Module und Artikel, die sich an lokalen Anforderungen wie verwendeten Farben, Untergrundmaterialien oder regulatorischen Bedingungen orientieren. In Märkten mit hoher DIY-Kompetenz – beispielsweise in Osteuropa – zeigt sich der Bedarf an zusätzlichen Werkzeugen zur Untergrundbearbeitung oder Vorbereitung besonders ausgeprägt.

Mehr Effizienz und Kundenorientierung 

Im Zusammenspiel von EU-Integration, geopolitischer Veränderung und gesellschaftlichem Wandel ist Anpassungsfähigkeit zur Schlüsselkompetenz geworden. Storch-Ciret setzt deshalb auf ein ausgewogenes Verhältnis von Standardisierung und lokaler Differenzierung. In diesem Kontext zeigt sich, dass internationale Vernetzung und gelebte Schnittstellenkultur nicht nur zur Effizienzsteigerung beitragen, sondern auch Voraussetzung dafür sind, Kundenerwartungen im Detail zu verstehen und gezielt zu erfüllen – selbst unter sich permanent verändernden Rahmenbedingungen.

Wer über Ländergrenzen hinweg denkt, kann sich auf komplexe, volatile Märkte einstellen – und dabei Lösungen anbieten, die sowohl markenspezifisch konsistent als auch kunden­zentriert wirksam sind.

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