In den vergangenen bis zu zwölf Jahren gab es unter den fünf größten deutschen Baumarktbetreibern nach Standorten ein relativ starkes Auseinanderdriften bei der Standortentwicklung. Während der „Newcomer“ Sonderpreis Baumarkt im jährlichen Durchschnitt um atemberaubende 10,2 Prozent zulegen konnte, schrumpften die unter Toom Baumarkt zusammengefassten Vertriebslinien um durchschnittlich 1,2 Prozent pro Jahr. Bei letzterem herrscht seit der Übernahme von 133 Marktkauf-Baumärkten im Jahr 2007 eine durchgängige und gleichmäßige Konsolidierung des Standortnetzes auf zu Ende 2024 noch 306 Standorte vor. Im Mittelfeld beim jährlichen prozentualen Wachstum landen die „Großen Drei“: Obi, Bauhaus und Hornbach mit 0,8, 2,4 und 2,0 Prozent durchschnittlichem Standortwachstum pro Jahr. Den Wert für Obi etwas gedrückt hat der Rückzug aus dem Russlandgeschäft in Folge des Ukraine-Kriegs. Hier betrieb das Unternehmen zu Ende 2021 noch 27 Märkte. Doch auch mit diesen 27 zusätzlichen Märkten hätte Obi nur eine jährliche durchschnittliche Wachstumsrate von 1,1 Prozent zwischen 2012 und 2024 erreicht – was nicht einmal der Hälfte des Wertes von Bauhaus entspricht.

Um das einige Faktoren erhöhte Wachstum von Sonderpreis Baumarkt etwas einzugrenzen sei angemerkt, dass die durchschnittliche Verkaufsfläche – 680 m² – und noch mehr die voraussichtlichen Investitionskosten für einen neuen Sonderpreis Baumarkt nur einen Bruchteil eines neuen Bauhaus-, Hornbach-, Obi- oder auch Toom-Marktes betragen. Nichts-destotrotz sollte ernst genommen werden, dass es der Betreiber erfolgreich schafft, in einem seit vielen Jahren als eigentlich gesättigt geltenden deutschen Markt mit seinem Konzept als Nahversorger und Discounter stark zu expandieren.
Im Durchschnitt kamen die fünf größten Baumarktbetreiber nach Standort zuletzt auf eine vergleichbare durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von 2,8 Prozent.
Die Auswertung ist in ausführlicher Variante im Juli im Dähne Infodienst erschienen und untersucht dort die Standortentwicklung ebenfalls für die fünf größten Kooperations- sowie Fachmarktunternehmen.