Der Spion, der auf die Messe kam

27.02.2003

Fotochip in der Unterhose, Kamera im Kugelschreiber: Die Messe Frankfurt bietet Detektive und Anwälte auf, um Produktpiraten zu schnappen

Das Thema Plagiate treibt die Messe Frankfurt um. So waren auf der Heimtextil im Januar unter dem Motto „Heimtextil against Copiing“ eine Anwltskanzlei und der Sicherheitsdienst ständig im Einsatz. „Minifotochips in Unterhosen versteckt bis hin zu Spionkameras in Kugelschreiberform hat unser Sicherheitspersonal beschlagnahmt“, wird die Objektleiterin zitiert. Erstmals hatten die Veranstlter neben dem Fotografieren auch verboten, überhaupt Kameras auf der Messe mitzuführen. Rund 270 „Fotosünder“ wurden vom Gelände verwiesen. 1.000 Bilder gelöscht. Acht Personen landeten auf der Polizeiwache.
Mit ähnlich drakonischen Maßnahmen will die Messe auch auf der Lightstyle vom 26. bis zum 29. April 2003 gegen Plagiatoren vorgehen. Fünf Detektive in Zivil sollen das Fotografierverbot überwachen, es gibt eine Hotline (069/75 75-6615) und einen Bereitschaftsdienst von Anwälten. Leuchten gehören nach Angaben der Messe zu den meistkopierten Konsumgütern. Der deutsche Zoll stellte im vergangenen Jahr Elektrowaren im Wert von 31 Mio. € sicher. Der Gesamtschaden für die deutsche Wirtschaft durch Produktpiraterie wird auf 29 Mrd. € veranschlagt.
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