Protest gegen Holzverbrennung

25.10.2010
Hersteller von Holzwerkstoffen in ganz Europa wehren sich gegen das zunehmende Verfeuern von Holz in immer mehr Biomasseanlagen

Die Holzwerkstoffindustrie als Teil der Bau- und Möbelindustrie in ganz Europa protestiert gegen die Tatsache, dass immer mehr industriell nutzbares Holz in Biomassekraftwerken sowie gewerblichen und privaten Feuerungsanlagen verbrannt wird. Für Freitag den 29. Oktober laden zahlreiche Betriebe der Holzwerkstoffindustrie, darunter auch etwa 50 deutsche Werke, zu Informationsveranstaltungen ein. Einzelne Betriebe haben angekündigt, für eine bestimmte Zeit demonstrativ ihre Produktion zu stoppen. Die Hersteller von Span-, MDF- und OSB-Platten, Holz-Polymer-Werkstoffen sowie von Sperrholz wollen Politiker und Öffentlichkeit auf die Gefährdung von Arbeitsplätzen und Klimazielen durch das unkontrollierte Verheizen des wertvollen Werk- und Baustoffes Holz hinweisen. Den Aktionstag initiiert der Europäische Holzwerkstoffverband EPF (European Panel Federation), um von der Politik faire Wettbewerbsbedingungen zwischen stofflicher und energetischer Holzverwendung einzufordern. Nach Berechnungen der UN-Landwirtschaftsorganisation FAO droht der europäischen Wirtschaft ab 2020 eine dramatische Holzverknappung. Sie schätzt die jährliche Unterversorgung auf 430 Mio. m³ Holz. Diese Fehlmenge entspräche rund 17 Mio. Güterwagen mit Holzstämmen; aneinandergereiht würde sich dieser Zug mehr als vier Mal um die Erde winden.
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