Daumen hoch und runter

04.09.2013
Praktiker meldet den ersten Zwischenstand des Investorenprozesses: Interesse an Übernahme von Max Bahr, kein Interesse für Praktiker. Der Wortlaut der heutigen Praktiker-Pressemeldung:

„Zu Anfang September liegen, wie erwartet, bereits mehrere indikative Angebote sowohl von strategischen Investoren als auch von Finanzinvestoren für eine Übernahme von Max Bahr vor. „Wir sehen deshalb gute Chancen, die Standorte und Arbeitsplätze von Max Bahr zu sichern“, sagten Dr. Jens-Sören Schröder, vorläufiger Insolvenzverwalter von 78 Bestandsmärkten von Max Bahr, und Christopher Seagon, vorläufiger Insolvenzverwalter der 54 ehemaligen Praktiker-Märkte, die seit September 2012 in Max Bahr umgeflaggt wurden. Schröder und Seagon haben nach Insolvenzantragsstellung ihrer jeweiligen Gesellschaften gemeinsam mit Udo Gröner, dem vorläufigen Insolvenzverwalter der Praktiker AG, vereinbart, sehr eng zusammenzuarbeiten und einen gemeinsamen Investorenprozess im geordneten Bieterverfahren einzuleiten, um die Chancen auf eine bestmögliche Lösung für alle Beteiligten zu erhöhen. In den kommenden Wochen wird es darum gehen, den Prozess voranzutreiben und die Verhandlungen mit den potenziellen Investoren zu führen. Das Ziel ist es, eine Investorenlösung bis zum 1. Oktober 2013 mit dem besten Interessenten zu vereinbaren. Alle Max-Bahr-Märkte sind seit Insolvenzantragstellung weiterhin geöffnet, der Verkauf geht unverändert weiter und die Märkte werden mit Waren versorgt. Für die Übernahme der Baumarktkette Praktiker gibt es keine Angebote. Der vorläufige Insolvenzverwalter der Praktiker-Baumärkte, Christopher Seagon, sieht aber Chancen, dass zahlreiche dieser Filialen unter anderen Marken fortgeführt werden. Es gibt für entsprechende Standorte sowohl erste indikative Angebote von potenziellen Investoren, die Max Bahr übernehmen möchten, als auch von Mitbewerbern und branchenfremden Investoren. „Niemand aus diesem Kreis hat Interesse an den Warenbeständen von Praktiker, deshalb werden wir den Leerverkauf in diesen Häusern vorbereiten“. Seagon begleitet die Gespräche und Verhandlungen auch über einzelne Standorte aktiv, um möglichst vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dort eine Anschlussbeschäftigung zu ermöglichen und einzelne Unternehmenswerte zu veräußern. Hierzu hat Seagon eine eigene Vermarktungsorganisation initiiert, die eng mit dem Investmenthaus Macquarie zusammen arbeitet und die Vielzahl von Anfragen nach einzelnen Standorten bündelt und bearbeitet. Auch wenn für Praktiker keine Angebote im Ganzen oder für Teilbereiche abgegeben wurden, sondern eben nur Interesse an bestimmten Standorten geäußert wurde, so schließt dies laut Seagon nicht aus, dass es noch zu befriedigenden Lösungen vor allem für die Beschäftigten aber auch für die Vermieter der betroffenen Standorte kommen könne. Daran arbeiten der Insolvenzverwalter und sein Team mit Hochdruck. Zugleich zeigte sich Seagon zufrieden darüber, dass sich das Investoreninteresse auch auf die von ihm verwalteten umgeflaggten Märkte bezieht. Den insgesamt etwa 5.330 festangestellten Beschäftigten (davon etwa 1.780 geringfügig Beschäftigte) an diesen 130 Standorten wird derzeit nicht gekündigt. Aussagen zu den einzelnen Standorten können erst nach Ende des Investorenprozesses gegeben werden. Der Leerverkauf wird mit täglichen wechselnden Angeboten Ende kommender Woche beginnen. Der genaue Zeitpunkt wird noch lokal bekanntgegeben. An folgenden Standorten wird der Abverkauf Ende der kommenden Woche starten: Albstadt, Albstadt-Ebingen, Alzey, Andernach, Ansbach, Groß Machnow, Bergheim, Bochum (Josef-Baumann-Straße), Borken, Brandenburg, Braunschweig (Celler Straße), Braunschweig (Kampstraße), Coburg, Coswig, Cottbus, Dachau, Daun, Deggendorf, Delmenhorst, Dessau, Donaueschingen, Dortmund (Arminiusstraße), Duisburg-Homberg, Düsseldorf (Kappeler Straße), Düsseldorf-Oberbilk, Ehrenkirchen, Emsdetten, Erkelenz, Essen (Strickerstraße), Essen-Werden, Finowfurt, Freiburg, Fulda, Gera, Gerlingen, Gevelsberg, Gießen, Grevenbroich, Guben, Halberstadt, Halle-Angersdorf, Hamburg (Rugenbarg), Hamburg-Rahlstedt (Hellmesberger Weg), Hameln, Hamm, Hannover-Altwarmbüchen, Heidenheim, Helmstedt, Heppenheim, Herne, Herzogenaurach, Hildesheim, Hillesheim, Hof, Holzminden, Jena, Jülich, Kaiserslautern, Kassel, Kempen, Kolbermoor, Köln-Nippes, Köln-Pesch, Köln-Poll, Königsbrunn, Konstanz, Krefeld-Oppum, Kriftel, Landshut, Leer, Leipzig, Leipzig-Grünau, Limburg, Lübeck (Geniner Str.), Lünen, Magdeburg (Werner-von-Siemens-Ring), Magdeburg-Süd (Salbker Chaussee), Marburg, Meiningen, Minden, Mönchengladbach-Rheydt, München (Wasserburger Landstraße), München (Balanstraße), Murnau, Mutterstadt, Neubrandenburg, Neu-Ulm, Nienburg, Nördlingen, Nürnberg (Regensburger Str.), Nürnberg (Geisseestraße), Oberhausen (Duisburger Straße), Offenbach, Oldenburg/Holst., Oldenburg/Nieders., Osnabrück, Paderborn-Elsen (Fohling), Peine, Quedlinburg, Rastatt (Karlsruher Straße), Rendsburg, Rheinberg, Riesa, Rostock-Bentwisch, Rostock-Sievershagen, Roth, Saarbrücken, Salzgitter, Scharnhausen, Schiffdorf-Spaden, Schleiden, Schönebeck, Senftenberg-Brieske, Siegburg, Stade, Stolberg, Stockstadt, Stralsund, Tuttlingen, Ulm, Viersen, Weil der Stadt, Weingarten, Wiesbaden, Wittgensdorf, Wülfrath, Würselen, Zirndorf, Zwickau (Reichenbacher Straße), Zwickau (Schubertstraße) Hintergrund Die Geschäftsführungen von acht operativen Praktiker-Konzerngesellschaften mit Sitz in Hamburg hatten am 11. Juli 2013 beim zuständigen Amtsgericht in Hamburg Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Das Amtsgericht hat daraufhin Rechtsanwalt Christopher Seagon von der Kanzlei Wellensiek für alle acht Gesellschaften zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Gemeinsam mit der Geschäftsführung und den etwa 8.600 Beschäftigten hat Seagon den Geschäftsbetrieb aufrechterhalten, die Praktiker- und extra BAU+HOBBY-Märkte sind an allen Standorten geöffnet, der Verkauf geht mit allen Beschäftigten unverändert weiter. Anfang August 2013 hat Seagon mitgeteilt, dass er sich nach intensiven Verhandlungen mit Warenkreditversicherern, Banken und Lieferanten über die Finanzierung der weiteren Warenversorgung für die Praktiker Märkte einigen konnte. Grundlage ist ein Massekredit, über dessen Einzelheiten Stillschweigen vereinbart wurde. Die Warenversorgung der verbleibenden Praktiker Märkte war somit bis zur Entscheidung der Leerkäufe sichergestellt. Der Vorstand der Praktiker AG hatte am 12. Juli 2013 zudem in Saarbrücken einen Insolvenzantrag für die Konzernholding mit etwa 350 Beschäftigten gestellt. Das Amtsgericht hat daraufhin Rechtsanwalt Udo Gröner zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Am 26. Juli 2013 hat dann die Geschäftsführung von Max Bahr Insolvenzantrag für die Gesellschaften der Baumarkt MB Vertriebs GmbH gestellt. In dieser Gesellschaft sind die 54 Filialen mit etwa 3.000 Beschäftigten eingegliedert, die seit September 2012 von Praktiker auf Max-Bahr-Baumärkte umgeflaggt wurden. Die Gesellschaft dieser umgeflaggten Max-Bahr-Märkte ist in der gesellschaftsrechtlichen Struktur unter den Praktiker-Märkten angesiedelt. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellte das Amtsgericht Hamburg Christopher Seagon. Zudem hatte die Max-Bahr-Geschäftsführung am 26. Juli 2013 auch Insolvenzantrag für die drei Gesellschaften der 78 Max-Bahr-Baumärkte mit etwa 3.600 Beschäftigten gestellt, die gesellschaftsrechtlich direkt unter der Praktiker-Holding stehen. Das zuständige Amtsgericht in Hamburg hat daraufhin Rechtsanwalt Dr. Jens-Sören Schröder zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt.“
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