Sanktionen wegen Logistikproblemen

EDRA, GHIN und HIMA appellieren an die Fairness der Unternehmen

(Quelle: Pexels)
24.06.2021

Die European DIY-Retail Association (EDRA), das Global Home Improvement Network (GHIN) und die Home Improvement Manufacturers Association (HIMA) haben eine gemeinsame Erklärung zu logistischen Sanktionen in der Baumarktbranche im Rahmen der Covid-19-Pandemie herausgegeben.

Die Volatilität der Nachfrage habe direkte Auswirkungen auf die Fähigkeit aller Marktteilnehmer, die Nachfrage zu erfüllen, so die Verbände. Die Versorgungskette sei „gründlich gestört: steigende Transportkosten, Verknappung der Transportkapazitäten, gestiegene Preise für Rohstoffe wie Stahl, Holz, Ölderivate, erzeugen Druck auf die Produktionsstätten weltweit und die Produktion von Waren in China, sowie deren Fähigkeit, die globalen Märkte zu beliefern“. Die Folgen der Covid-19-Pandemie stellten ein Risiko für die Lieferketten auf der ganzen Welt dar.

Man müsse in dieser nicht vorhersehbaren Situation auf faire und praktische Weise zusammenarbeiten. Die internationale Lieferkette, insbesondere aus China, sei stark belastet worden. Viele Unternehmen hätten aufgrund von Produktionsstillständen Schwierigkeiten, Bauteile oder Produkte und Waren zu erhalten oder es komme zu Verzögerungen bei der Auslieferung. Hinzu komme, dass der „Zwischenfall im Suezkanal immer noch große Auswirkungen“ habe - gemeint ist die Havarie der "Ever Given" vor einigen Wochen im Kanal. Zahlreiche Unternehmen seien auf gut getimte Lieferungen angewiesen, um zeitkritische Kundenaufträge zu erfüllen, und könnten Strafen riskieren, sollten diese Lieferungen nicht erfüllt werden. Andere Unternehmen, die aufgrund enormer Preissteigerungen in Schwierigkeiten gerieten, mussten ihre eigenen Preise erhöhen, um eine normale Rentabilität aufrechtzuerhalten.

In dieser schwierigen Zeit sollte nicht sofort zu rechtlichen Mitteln und schnellen Vertragsstrafen gegriffen werden.
Erklärung von EDRA, GHIN und HIMA

Die Abhängigkeit von der Produktion aus China variiere, so die Initiatoren der Erklärung, von Unternehmen zu Unternehmen. Derzeit sähen sich einige Hersteller und Zulieferer in der EU, deren Produktion und Auftragsabwicklung in hohem Maße von China abhängig seien, mit Strafzahlungen für verspätete Lieferungen von Einzelhändlern konfrontiert. Darüber hinaus ständen die in Europa ansässigen Werke vor den gleichen Herausforderungen, obwohl sie näher am Markt seien. Wenn Waren aus China nicht verfügbar seien, müssten Hersteller und Lieferanten alles daransetzen, Beschaffungsalternativen zu finden, um zu versuchen, ihre vertraglichen Verpflichtungen gegenüber ihren Vertragspartnern zu erfüllen, und sie über Lieferengpässe oder Unterbrechungen der Lieferkette zu informieren.

Man appelliere an alle Beteiligten, bei möglichen Lieferengpässen und Störungen in der Lieferkette in dieser schwierigen Zeit vernünftige Lösungen zu finden und nicht sofort zu rechtlichen Mitteln und schnellen Vertragsstrafen zu greifen. Die Fähigkeit und Flexibilität, kurzfristig alternative Produkte anzubieten, sowie die Möglichkeit, Lieferverträge zu überprüfen, um Schwierigkeiten bei der Erfüllung bestehender vertraglicher Verpflichtungen durch Klauseln für höhere Gewalt abzudecken, könnten dazu beitragen, eine umfassende Versorgung der Verbraucher mit Produkten sicherzustellen.

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