Destatis-Meldung

Baumaterialien im Jahr 2021 stark verteuert

Bauen ist aktuell teuer - trotzdem steigt die Zahl der Baugenehmigung für neue Wohngebäude weiter.  (Quelle: Pexels)
Bauen ist aktuell teuer - trotzdem steigt die Zahl der Baugenehmigung für neue Wohngebäude weiter.  
10.02.2022

Lieferengpässe, Rohstoffknappheit sowie eine erhöhte Nachfrage im In- und Ausland haben sich auf den Bausektor ausgewirkt: Bauen ist 2021 deutlich teurer geworden. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, stiegen die Erzeugerpreise für Baustoffe wie Holz und Stahl im Jahresdurchschnitt 2021 so stark wie noch nie seit Beginn der Erhebung 1949. So verteuerte sich Konstruktionsvollholz um 77,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresdurchschnitt, Dachlatten um 65,1 Prozent und Bauholz um 61,4 Prozent. Selbst die Preise für Spanplatten, für die in der Regel das Abfallprodukt Sägespäne genutzt wird, stiegen um 23,0 Prozent. Zum Vergleich: Der Erzeugerpreisindex gewerblicher Produkte insgesamt legte im Jahresdurchschnitt 2021 um 10,5 Prozent gegenüber 2020 zu.

Auch die Stahlpreise treiben laut Aussagen der Statistiker die Kosten in die Höhe: Betonstahl in Stäben war im Jahresdurchschnitt 2021 um 53,2 Prozent teurer, Betonstahlmatten kosteten 52,8 Prozent mehr als 2020. Metalle waren 2021 insgesamt um 25,4 Prozent teurer als im Vorjahr. Halbzeug aus Kupfer und Kupferlegierungen, das für den Heizungsbau oder in der Elektroinstallation genutzt wird, verteuerte sich um 26,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresdurchschnitt.

Preistreibend auf den Baustellen wirkten sich auch die gestiegenen Erdölpreise aus, so Destatis. Zudem stiegen die Preise für den Neubau von Wohngebäuden im Jahresdurchschnitt 2021 um 9,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Mehr Neubauten genehmigt

Trotz steigender Preise wurden in Deutschland zuletzt mehr Genehmigungen für Neubauten eingeholt – auch eine Folge staatlicher Förderungsanreize. Die Wiesbadener gehen davon aus, dass 2021 das vierte Jahr in Folge ein Plus bei den Baugenehmigungen erreicht wird. Von Januar bis November 2021 stieg die Zahl der Baugenehmigungen von neuen Wohn- und Nichtwohngebäuden gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 4,5 Prozent auf rund 145.000, dem höchsten Wert seit dem Jahr 2006 (2006: 161 000 Baugenehmigungen). In neu zu errichtenden Wohngebäuden wurden von Januar bis November 2021 rund 293.000 Wohnungen genehmigt. Das waren 1,7 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Zahl der Baugenehmigungen für Zweifamilienhäuser stieg um 24,6 Prozent. Bei Einfamilienhäusern kam es dagegen nur zu einer Erhöhung um 1,2 Prozent.

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