Konsumzurückhaltung erwartet

HDE: Verbraucherstimmung fällt auf Allzeittief

01.08.2022

Nach Stagnation im Vormonat ist das Konsumbarometer des Handelsverbands Deutschland (HDE) im August auf einen neuen Allzeit-Tiefststand abgestürzt. Laut dem Verband ist die starke Eintrübung der Verbraucherstimmung insbesondere auf die in den vergangenen Wochen gewachsenen Unsicherheiten in der Energieversorgung und Energiepreisentwicklung zurückzuführen. In den kommenden drei Monaten sei vor diesem Hintergrund mit Konsumzurückhaltung zu rechnen, heißt es in einer Mitteilung.

Laut jüngster Befragung ist bei der Anschaffungsneigung der Verbraucherinnen und Verbraucher ein markanter Rückgang zu beobachten. Sie sinkt auf ein neues Allzeittief und trägt damit maßgeblich zum Einbruch des HDE-Konsumbarometers bei. „Angesichts der anhaltend hohen Inflationsrate sowie der in ihrer Höhe nicht absehbaren Nebenkostennachzahlungen und -steigerungen ist der Blick auf Anschaffungen von Zurückhaltung geprägt“, so der HDE. Hinzu komme, dass sich die eigenen Einkommenserwartungen im Vergleich zum Vormonat verschlechterten und somit weniger Spielraum für Konsumaktivitäten oder den Ausbau von Ersparnissen bestehe. Der noch vor einigen Monaten für möglich gehaltene Konsum-Boom bei Entspannung der Pandemie falle somit aus.

Besorgt zeigen sich Unternehmen und Verbraucher zudem laut HDE wegen der medial, politisch und ökonomisch diskutierten Aussicht auf eine etwaige Rezession in Deutschland. „Entsprechend pessimistisch beurteilen die Verbraucherinnen und Verbraucher die gesamtwirtschaftliche Situation“, heißt es vom Verband. Sowohl im Vergleich zum Vormonat als auch im Vergleich zum Vorjahresmonat gingen ihre Konjunkturerwartungen zurück. Etwas zuversichtlicher seien die Verbraucher bei der Inflation und rechneten mit keinem weiteren Anstieg, sondern hofften auf eine nachlassende Dynamik bei den Preissteigerungen.

Das HDE-Konsumbarometer erscheint monatlich und basiert auf einer Umfrage unter 1.600 Personen zur Anschaffungsneigung, Sparneigung, finanziellen Situation und anderen konsumrelevanten Faktoren. Es bildet nicht das aktuelle Verbraucherverhalten ab, sondern die erwartete Stimmung in den kommenden drei Monaten.

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