Rückgänge bei Ein- und Zweifamilienhäusern

Deutlich weniger Bauanträge von Privatpersonen

Einfamilienhäuser werden zum Großteil von Privatpersonen gebaut. (Quelle: BDF)
Einfamilienhäuser werden zum Großteil von Privatpersonen gebaut. 
01.03.2024

Die Zahl der Baugenehmigungen für neue Einfamilienhäuser (-39,1 Prozent oder -30.500 auf 47.600) und Zweifamilienhäuser (-48,3 Prozent oder -13.400 auf 14.300 Wohnungen) in Deutschland ging im Jahr 2023 besonders stark zurück. Diese beiden Gebäudearten werden im Allgemeinen von Privatpersonen errichtet, betont das Statistische Bundesamt, das diese Zahlen veröffentlicht hat. Etwa zwei Drittel der Neubauwohnungen in Deutschland entstünden in Mehrfamilienhäusern, die überwiegend von Unternehmen gebaut würden. Hier sank die Zahl der Baugenehmigungen um 25,1 Prozent oder 47.800 auf 142.600 Wohnungen.

Insgesamt wurden im Jahr 2023 in neu zu errichtenden Wohngebäuden 214.100 Wohnungen genehmigt. Das waren 29,7 Prozent oder 90.200 Neubauwohnungen weniger als im Vorjahr, berichten die Wiesbadener. Rund 93 Prozent der Bauanträge für Wohnungen in neuen Wohngebäuden werden in Deutschland von Unternehmen und Privatpersonen gestellt. Auf Unternehmen entfielen 117.700 Baugenehmigungen für Wohnungen und damit 20,3 Prozent oder 30.000 weniger als im Vorjahr. Auf Privatpersonen gingen 81.300 Baugenehmigungen zurück, das waren 42,2 Prozent oder 59.400 weniger als im Jahr zuvor. Die Zahl der Baugenehmigungen für Bauanträge aus der öffentlichen Hand sank um 12,1 Prozent (-1.500) auf 11.000.

Nimmt man die Baugenehmigungen für Wohnungen in bestehenden Gebäuden hinzu, wurde 2023 der Bau von 260.100 Wohnungen genehmigt. Das waren 26,6 Prozent oder 94.100 Wohnungen weniger als im Jahr 2022. Niedriger war die Zahl der Baugenehmigungen zuletzt im Jahr 2012 (241.100 Wohnungen). Als Ursache für den Rückgang der Bauvorhaben nennt die Behörde unter anderem gestiegene Kosten für Baumaterialien und verschlechterte Finanzierungsbedingungen.

Ganzjährig negative Entwicklung

Die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen war in allen Monaten des Jahres 2023 niedriger als im jeweiligen Vorjahresmonat, unterstreicht Destatis. Mit negativen Veränderungsraten von über 30 Prozent waren die Rückgänge im April, Juli und August sowie zuletzt im Dezember 2023 (-35,1 Prozent gegenüber Dezember 2022 auf 21.200 Wohnungen) besonders deutlich. Alle übrigen Monate bis auf Oktober und November 2023 (-10,7 Prozent und -15,4 Prozent) wiesen Rückgänge von mehr als 20 Prozent gegenüber dem jeweiligen Vorjahresmonat auf.  

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